Das passende Mittel?
Manchmal fühlt man sich in Landsberg schon ein wenig an die guten alten Zeiten des Königlich Bayerischen Amtsgerichts erinnert. Denn dort waren die Menschen noch zünftig und gestritten wurde kräftig. Und man betrachtete das Ganze mit Abstand und sichtlichem Vergnügen. Heute ist das Leben allerdings nicht mehr ganz so entspannt. Denn Nachrichten verbreiten sich rasend schnell und gestritten wird per Post. Beim Lesen der Artikel auf einer FacebookSeite war ich heute Morgen jedenfalls erst mal baff.
Wer in Landsberg seine Meinung in Sachen Parken sagt, dem nimmt man deshalb seinen Parkplatz weg? Darf ich also auch nicht mehr ins Inselbad, wenn ich mal einen kritischen Bericht über die Stadtwerke schreibe? Eine wirklich schreckliche Vorstellung. Die Posts des Landsberger Einzelhändlers legten aber erst mal diese Vermutung nahe.
Doch wie so oft: Nicht alles ist immer so, wie es scheint, und die Beteiligten stellen oft nur ihre eigene Sicht der Dinge dar und nicht die des Gegenübers. Es gibt viele Formen der Kritik – die man anwenden kann. Beleidigungen und Beschimpfungen (die laut Aussage von Bürgermeister und dem Stadtwerkechef sehr massiv waren) muss sich aber keiner gefallen lassen. Auch nicht die Stadt Landsberg oder die Stadtwerke. Mit einer kritischen Betrachtung der Schließung der Schlossberggarage hat das nichts zu tun. Wer die Posts auf Facebook liest, kann sich vorstellen, warum Norbert Köhler diese Konsequenzen gezogen hat. Sie sind nachvollziehbar. Ob eine Kündigung allerdings die souveränste Lösung in diesem Fall war, das bleibt die Frage. Es gibt andere Mittel gegen so etwas vorzugehen.
Die gute Nachricht des Tages: Manche Einzelhändler werben positiv für die parkplatzarme Zeit: Die Aufmacher planen einen ShuttleBus, und „Style“im Hinteren Anger übernimmt die Parkgebühr auf der Waitzinger Wiese für seine Kunden.