Landsberger Tagblatt

Das passende Mittel?

- VON ALEXANDRA LUTZENBERG­ER redaktion@landsberge­r tagblatt.de

Manchmal fühlt man sich in Landsberg schon ein wenig an die guten alten Zeiten des Königlich Bayerische­n Amtsgerich­ts erinnert. Denn dort waren die Menschen noch zünftig und gestritten wurde kräftig. Und man betrachtet­e das Ganze mit Abstand und sichtliche­m Vergnügen. Heute ist das Leben allerdings nicht mehr ganz so entspannt. Denn Nachrichte­n verbreiten sich rasend schnell und gestritten wird per Post. Beim Lesen der Artikel auf einer FacebookSe­ite war ich heute Morgen jedenfalls erst mal baff.

Wer in Landsberg seine Meinung in Sachen Parken sagt, dem nimmt man deshalb seinen Parkplatz weg? Darf ich also auch nicht mehr ins Inselbad, wenn ich mal einen kritischen Bericht über die Stadtwerke schreibe? Eine wirklich schrecklic­he Vorstellun­g. Die Posts des Landsberge­r Einzelhänd­lers legten aber erst mal diese Vermutung nahe.

Doch wie so oft: Nicht alles ist immer so, wie es scheint, und die Beteiligte­n stellen oft nur ihre eigene Sicht der Dinge dar und nicht die des Gegenübers. Es gibt viele Formen der Kritik – die man anwenden kann. Beleidigun­gen und Beschimpfu­ngen (die laut Aussage von Bürgermeis­ter und dem Stadtwerke­chef sehr massiv waren) muss sich aber keiner gefallen lassen. Auch nicht die Stadt Landsberg oder die Stadtwerke. Mit einer kritischen Betrachtun­g der Schließung der Schlossber­ggarage hat das nichts zu tun. Wer die Posts auf Facebook liest, kann sich vorstellen, warum Norbert Köhler diese Konsequenz­en gezogen hat. Sie sind nachvollzi­ehbar. Ob eine Kündigung allerdings die souveränst­e Lösung in diesem Fall war, das bleibt die Frage. Es gibt andere Mittel gegen so etwas vorzugehen.

Die gute Nachricht des Tages: Manche Einzelhänd­ler werben positiv für die parkplatza­rme Zeit: Die Aufmacher planen einen ShuttleBus, und „Style“im Hinteren Anger übernimmt die Parkgebühr auf der Waitzinger Wiese für seine Kunden.

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