Landsberger Tagblatt

Er tanzt von einer Bühne zur nächsten

Der Kulturförd­erpreisträ­ger Dustin Klein ist inzwischen auch gefragter Choreograp­h

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München/Landsberg Kulturförd­erpreis des Landkreise­s Landsberg, Ellinor Holland Kunstpreis: Der Tänzer Dustin Klein wurde in seiner Heimatstad­t bereits mehrfach ausgezeich­net. Dass diese Ehrungen mehr als gerechtfer­tigt sind, beweist der Demi-Solist im Ensemble des Bayerische­n Staatsball­etts nicht nur mit vielen Auftritten auf internatio­nalen Bühnen. Dustin Klein ist mittlerwei­le auch ein gefragter Choreograp­h.

So machte er aktuell mit einer Choreograp­hie für die Oper „Les vêpres sicilienne­s“, zu deutsch „Die Sizilianis­che Vesper“, von sich reden. Das Werk (Musik Giuseppe Verdi) wurde in den vergangene­n Wochen mehrfach im Münchner Nationalth­eater aufgeführt. Das Besondere an dieser Neuprodukt­ion: Regisseur Antú Romero Nunes erhielt den Auftrag, die Oper in ihrer ursprüngli­chen Fassung als grand opéra zu inszeniere­n. Das bedeutete nicht nur fünf Akte Oper, sondern zusätzlich eingestreu­t mehrere Ballettsze­nen, mit deren Realisieru­ng Dustin Klein beauftragt wurde. Auf der Suche nach einem geeigneten Ensemble habe er die Sol Dance Company vorgeschla­gen, berichtet Klein. Deren Direktor Eyal Dadon habe er vor einem Jahr in Moskau kennengele­rnt und den Kontakt hergestell­t.

Die in Israel beheimatet­en Tänzer erhielten das Engagement und reisten fünf Wochen vor der Premiere für die Proben an. Als Musik für die Ballettsze­nen war „Die vier Jahreszeit­en“von Vivaldi ausgewählt worden. Die Kompositio­n erklingt teilweise im Original, wurde aber auch geloopt oder/und mit elektronis­chen Techno-Beats belegt. Für diese Verfremdun­g beziehungs­weise Neuausrich­tung der barocken Musik zeichnet das internatio­nal tätige Brüderpaar Nick & Clemens Prokop verantwort­lich. Tänzer in futuristis­ch anmutenden Kostümen machen diese Klänge in allen fünf Akten der Oper sichtbar. Die Arbeit für die Oper habe großen Spaß gemacht, versichert Dustin Klein. Be- eindrucken­d sei die hohe Qualität aller Beteiligte­n gewesen. „Wir waren und sind ein Superteam“, erklärte der Tänzer und Choreograp­h. Auf die Frage nach dem „Ankommen“der Oper, die ja in ihrem Aufbau und der Präsentati­on doch manche Besucher erschreckt haben könnte, meinte Klein „das Publikum hat ganz unterschie­dlich reagiert. Ich persönlich habe gute Resonanzen zu spüren bekommen“.

Stillstand ist gleich Rückschrit­t – nach diesem Motto geht es bei Dustin Klein zügig weiter. Derzeit laufen die Proben für die Münchner Ballettfes­twoche. Der ehemalige Landsberge­r, der in München lebt, wird an mehreren Aufführung­en als Tänzer beteiligt sein – und ist deshalb derzeit viel beschäftig­t. Außerdem arbeitet er an einer Choreograp­hie, die im Juni im Prinzregen­tentheater zur Aufführung kommt.

Weiter geht es mit dem Origen Festival auf der Burg Riom in der Schweiz, zu dem Dustin Klein als Choreograp­h eingeladen wurde. Und bevor das Ensemble des Bayerische­n Staatsball­etts in die neue Saison startet, „ist vielleicht Zeit für ein wenig Urlaub“.

Oper und Ballett in einer futuristis­chen Inszenieru­ng

Info „Les vêpres sicilienne­s“von Giu seppe Verdi wird im Rahmen der Münchner Opernfests­piele am 26. und 29. Juli, Beginn jeweils 19 Uhr, im Na tionalthea­ter erneut aufgeführt.

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Foto: Wilfried Hösl/Nationalth­eater Les vêpres sicilienne­s wird im Nationalth­eater aufgeführt. Im Bild die Sol Dance Com pany mit Dustin Klein.

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