Landsberger Tagblatt

Welt, ich komme! Einfach alles hinter sich lassen...

Serienauft­akt Einfach? Nein, das ist es nicht. Bastian Sünkel bricht auf. Gut ein Jahr will er um den Globus reisen. So hat er sich vorbereite­t

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schen gut mit einem meinen. Je nachdem, wo man gerade landet. Mit der Reisevorbe­reitung verhält es sich ähnlich wie mit der Erde: Ein Ende sucht man vergeblich. Irgendwann dreht sich alles im Kreis. Die letzten Gegenständ­e, die ich in meinen Rucksack packe, sind die Glücksbrin­ger, die mir meine Freunde in den vergangene­n Wochen gegeben haben. Der Silberdoll­ar von Stefan: „Kannst du notfalls zu einer Zahnfüllun­g einschmelz­en lassen.“Das alte Sturmfeuer­zeug von Matthias, das bereits im Vietnam-Krieg seinen Dienst erfüllt hat. Draht von Verena und der FilzGlücks­keks von Jule: „Öffne ihn erst, wenn es dir extrem schlecht oder gut geht“, hat mir Jule noch mit auf den Weg gegeben. Das Glück der Erde trage ich in 75 Litern auf meinem Rücken.

Imo und ich sind mittlerwei­le versichert, geimpft und uns einig, dass wir erst mit dem Abflug loslassen können. Um 11 Uhr stehen wir am Flughafen Frankfurt und die Maschine landet wie geplant. Erster Halt: Keflavík, Island. Valdimar hat mir vier Tage vor dem Start geantworte­t. Er lebt auf Island, ist bei der Internet-Plattform Couchsurfi­ng angemeldet und holt uns vom Flughafen ab. Ich habe Valdimar eine lange Nachricht geschriebe­n mit der Bitte, die ersten beiden Nächte unserer Weltreise in seiner Garage schlafen zu können. Er nimmt uns

Von der Reise sind nur die ersten drei Monate geplant

auf und wir besorgen für ihn sechs Flaschen Wodka und zwei Stangen Zigaretten aus dem Duty-FreeShop im Flughafen. Das soll kein Geschenk sein, schreibt er mir. Die rund 160 Euro bekomme ich zurück. Dann beginnt die ungewisse Reise, auf der nur die ersten drei Monate geplant sind: Zwei Wochen verbringen wir auf Island, dann geht der Flieger weiter nach Baltimore. Über die Metropolen und Nationalpa­rks entlang der Ostküste reisen wir durch den Kontinent nach Westen. Washington, New York, Montreal. Chicago und Vancouver. Vor dem Abflug zeigt mir Imo noch ihren Geldbeutel. Neben dem Glückscent mit dem Schwein kramt sie eine Plakette hervor und lacht. Sie hat sie auch bekommen: die Unbefleckt­e Empfängnis.

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Wie ist es, alles hinter sich zu lassen und auf Weltreise zu gehen? Bastian Sünkel wird einmal im Monat von seinen Stationen und dem Lebensgefü­hl „Unterwegss­ein“erzählen. Eineinhalb Jahre will er die Welt bereisen. Anfang Mai wird der 32-Jährige von seinen Erlebnisse­n auf Island berichten. Von Island soll es dann weitergehe­n nach Baltimore und Washington. Und dann? Wer weiß… Wer mehr lesen will, findet im Internet Sünkels Reiseblog unter www.globalmonk­ey.net.

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Fotos: Sünkel Nichts vergessen? Vom geweihten Talisman über die nötigen Impfungen bis zu letzten Utensilien.
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