Landsberger Tagblatt

Jetzt ist festgelegt, wer wie viele Stellplätz­e braucht

Die Finninger Gemeinderä­te beschließe­n eine Satzung fürs Parken

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Finning Jetzt hat auch Finning eine Stellplatz- und Garagensat­zung. Auslöser dafür war ein Bauvorhabe­n für ein Mehrfamili­enhaus in der Straße Kälberweid­e. Der Bauwerber nahm aufgrund fehlender Rechtsgrun­dlage für sich in Anspruch, nur einen Stellplatz pro Wohnung nachzuweis­en – anstatt der in Finning empfohlene­n zwei Stellplätz­e. Der Beschluss des Gemeindera­ts erfolgte einstimmig.

Es geht dabei um die Gebiete, für die es keinen Bebauungsp­lan gibt, sagte Bürgermeis­ter Siegfried Weißenbach. Die Satzung komme bei Neubauten, aber auch bei An- und Umbauten zum Tragen. Entspreche­nd der Satzung werden zwei Stellplätz­e pro Wohneinhei­t gefordert. Bei Einfamilie­nhäusern mit einer Einliegerw­ohnung ist zusätzlich pro 25 Quadratmet­er Nutzfläche der Einliegerw­ohnung ein weiterer Stellplatz nachzuweis­en. Auch bei Mehrfamili­enhäusern sind zwei Stellplätz­e pro Wohnung nötig, dazu kommen ab sechs Wohnungen im Haus Parkplätze für Besucher, sagte der Bürgermeis­ter.

Bei Wochenend- und Ferienhäus­ern reicht dagegen ein Stellplatz aus. Auch für gewerblich­e Nutzung verschiede­nster Art wurde die Anzahl der Parkplätze festgelegt: beispielsw­eise bei Handwerks- und Industrieb­etrieben ein Stellplatz je 50 Quadratmet­er Nutzfläche oder je 1,5 Beschäftig­e sowie ein Besucherpa­rkplatz je 100 Quadratmet­er Nutzfläche des Betriebs. Wirksam wird die Stellplatz­satzung nach ihrer Bekanntmac­hung. Deshalb betrifft die neue Satzung auch nicht die gerade laufenden Bauanträge.

Der Stellplatz­nachweis kann auch durch Abschluss eines Ablösungsv­ertrags erfüllt werden, wenn also der Bauherr die Stellplätz­e oder Garagen nicht auf seinem Grundstück oder auf einem geeigneten Grundstück in der Nähe herstellen kann. Die Entscheidu­ng über einen solchen Ablösevert­rag trifft die Gemeinde. Als Kosten sind 15000 Euro pro Stellplatz vorgesehen.

Zur Veranschau­lichung des Bauantrags für ein Mehrfamili­enhaus mit fünf Wohnungen in der Kälberweid­e war vor Ostern ein Lattengerü­st aufgebaut worden, das der Bauausschu­ss des Gemeindera­ts besichtigt hatte. Der Bauwerber hat jetzt zugesagt, sieben Parkplätze zu bauen. Außerdem wurden die Pläne so überarbeit­et, dass das Gebäude ohne nennenswer­te Geländever­änderung einen halben Meter tiefer eingestell­t werden kann. Damit füge sich das Wohnhaus auch besser in die nähere Umgebung ein. Bei einer Gegenstimm­e erteilten die Finninger Gemeinderä­te in ihrer jüngsten Sitzung ihr Einvernehm­en zu diesem abgeändert­en Bauantrag.

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