Neue Straßen und Wege
Verkehr Die Bauarbeiten an vier Stellen in Leeder und Welden kosten die Gemeinde Fuchstal rund 900000 Euro. Läuft alles nach Plan, starten die Maßnahmen im Oktober. Was bis dahin noch gemacht werden muss
Fuchstal Voraussichtlich über 900 000 Euro kostet die erstmalige Herstellung von vier Straßen in Leeder und Welden, was zu 90 Prozent auf die Anlieger umgelegt wird. Bertram Mooser vom beauftragten Ingenieurbüro aus Kaufbeuren erläuterte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Fuchstal über eine Stunde lang die Planungen. Anschließend gaben die Räte ausnahmslos ihre Zustimmung. Ausgeführt werden sollen die Bauarbeiten im Zeitraum zwischen Oktober 2018 und Oktober 2019.
Betroffen davon sind, wie berichtet, Teile der Buchstraße, der Lindenweg und die Straße „Auf der Halde“in Leeder sowie die südliche Ortsstraße in Welden. Einheitlich ist bei allen vier Maßnahmen der Straßenaufbau, der eine 47 Zentimeter dicke Frostschutzschicht, 14 Zentimeter Tragschicht und vier Zentimeter Deckschicht aufweist. „Wenn wir es einfacher machen würden, könnte ein Anlieger die fachgemäße erstmalige Erschließung anzweifeln“, meinte Mooser, und würde dabei vor jedem Gericht Recht erhalten. Soweit möglich, werden die Straßen 4,75 Meter breit und die Randstreifen auf Gemeindegrund mit einer bienenfreundlichen Blumenmischung eingesät.
Im Lindenweg erfolgt die Straßenentwässerung über Rigolen. Dort werde man die Fernwärmeleitung von der Kreuzstraße aus verlängern, teilweise werden die Anlieger allerdings schon jetzt mit Erdgas versorgt, wies Bürgermeister Erwin Karg hin. In der Buchstraße ist eine Straßenentwässerung vorhanden, die man, so Mooser, heute nicht mehr so anlegen würde. Da jedoch Bestandsschutz bestehe, werde man an ihr festhalten. Die Ausfahrt von der Straße „Auf der Halde“in die Weldener Straße sei zwar sehr steil und verlaufe in einem ungünstigen Winkel, eine Verbesserung wäre aber nur mit einem sehr großen Kostenaufwand möglich, wies der Planer auf Nachfrage von Anton Weinholzner hin. Eine Besonderheit sind dort auch die zwei Fußwege, die von dieser Hanglage bergab in Richtung Dorfmitte führen. Den im Süden werde man zwar einfassen aber nicht asphaltieren, meinte Mooser. Der nördliche Weg soll lediglich auf einer Breite von einem Meter und mit zahlreichen Stufen ausgebaut werden, obwohl nach den Grundverhältnissen zwei Meter zur Verfügung ständen. Man müsste dann allerdings die Anlieger zum Rückschnitt ihrer Hecken auffordern, meinte Karg dazu, das werde man aber nicht machen. Die Räte beschlossen aufgrund der Trittsicherheit eine Granitpflasterung, die mit 15 000 Euro zu Buche schlägt. Diese Kosten werden nicht auf die Anlieger umgelegt.
Nur drei Meter breit wird die neu angelegte Straße in Welden im Bereich der Kreuzung mit der Ortsdurchfahrt. Keiner der betroffenen Anlieger hätte sich bereit erklärt, ein Stück von seinem Grund abzugeben, sagte Bürgermeister Karg. Dies bedeute auch, dass man die dort befindliche Schulbushaltestelle verlegen müsse. Im weiteren Verlauf führt die Straße an der Gaststätte
Kein Anlieger hat Grund abgegeben
vorbei, wo sich auch ein Großteil der Parkplätze befindet. Die Anlage von befestigten Stellflächen sei allerdings Privatangelegenheit, so Bertram Mooser. Bewusst sei seinem Büro auch, dass hier unterirdische Wasserläufe liegen, aus denen die Teiche der Fischzucht gespeist werden. Da die Gemeinde für mögliche Schäden hafte, werde man umfangreiche Beweissicherungsmaßnahmen ergreifen, zum Beispiel was die Ergiebigkeit der Quellen anbelange, wies Karg hin.
Um trotz der derzeitigen Baukonjunktur den Preis niedrig zu halten, werde man alle vier Straßen gemeinsam ausschreiben und das großzügige Zeitfenster von einem Jahr für die Ausführung einräumen, wies Mooser hin. Dies bedeute natürlich nicht, dass jede einzelne Maßnahme tatsächlich so lange dauere, fügte er hinzu. Notfallfahrzeuge könnten zwar jederzeit einfahren, für den Wirt der Forellenstuben werde es zeitweise aber sicherlich Beeinträchtigungen geben, räumte Bürgermeister Karg ein.