Landsberger Tagblatt

Mehr Kitaplätze

Betreuung Im Kita- und Krippenber­eich ist Landsberg am Limit. In naher Zukunft sollen neue Tagesstätt­en gebaut werden. Das Kinderhaus an der Römerauter­rasse wird im Osten der Stadt geklont

- VON DOMINIC WIMMER

Bei dieser Nachricht werden viele Landsberge­r Eltern aufatmen: Die Stadt plant in den nächsten Jahren einige neue Kindertage­sstätten.

Landsberg Bei dieser Nachricht werden viele Landsberge­r Eltern aufatmen. Die Stadt plant in den nächsten Jahren einige neue Kindertage­sstätten. Das ist das Ergebnis der Sitzung des Bildungs- und Sozialauss­chusses vom Mittwochab­end. Gleichzeit­ig gibt es aber auch einen Wermutstro­pfen: Die Gebühren der städtische­n Einrichtun­gen sollen mit Beginn des neuen Kindergart­enjahres steigen und werden damit den Durchschni­ttswerten der anderen Kitas im Stadtgebie­t angepasst.

„In den letzten eineinhalb Wochen hatte ich mehrere weinende Mütter am Telefon, die nicht wissen, wie sie mit einem Kleinkind und einem Neugeboren­en von Ost nach West kommen, weil sie kein Auto haben.“Dieses Beispiel lieferte Karin Schürmann in der Ausschusss­itzung. Sie ist von der Fachund Dienstaufs­icht der städtische­n Kindertage­seinrichtu­ngen und sprach damit Probleme vieler Eltern an, die keinen wohnortnah­en Betreuungs­platz für ihren Nachwuchs haben. Und ihr Kollege Gerhard Müller von der Verwaltung ergänzte: „Wir sind an den Grenzen angelangt – sowohl in den Kindergärt­en als auch in den Krippen. Wir sind vom Landratsam­t aufgeforde­rt worden, vorausscha­uend zu planen.“

● Wie ist der aktuelle Stand an Kita und Krippenplä­tzen?

Für das nächste Betreuungs­jahr haben 766 Kinder Anspruch auf einen Kindergart­enplatz. Hinzu kommen kleine Landsberge­r, die später eingeschul­t werden (jährlich im Schnitt 40) und aktuell 58 Plätze für Inklusions­kinder und 18 altersgeöf­fnete Plätze (für Kinder unter zwei Jahren). Macht unterm Strich 882 – bei 887 anerkannte­n Plätzen. Es ist also alles ziemlich auf Kante genäht.

Insgesamt haben 515 Kinder in Landsberg Anspruch auf einen Krippenpla­tz. Vorhanden sind aktuell 175 Plätze. Rechnet man die 58 Kinder in Tagespfleg­e dazu, erreicht die Stadt einen Deckungsgr­ad von 45 Prozent. Insgesamt gibt es in Landsberg 15 Kindertage­sstätten.

● Was plant die Stadt nun?

Im Ausschuss ging es jetzt vor al- darum, die nächsten Jahre weitere Kinderbetr­euungsplät­ze zu schaffen. Im Südwesten ist am Wiesenring eine Einrichtun­g mit zwei bis drei Kindergart­engruppen (50 beziehungs­weise 75 Plätze) und zwölf Krippenplä­tzen geplant. Laut Oberbürger­meister Mathias Neuner (CSU) soll diese Kita von einem Träger und nicht von der Stadt betrieben werden. Für das Areal, das auf Erpftinger Flur liegt, besteht bereits Baurecht. Des Weiteren soll am Reischer Talweg – dort ist auch ein Neubaugebi­et geplant berichtete) – kurzfristi­g Baurecht für eine Kita geschaffen werden. Besonder- heit: Dort soll genau der gleiche Bau wie beim Kinderhaus an der Römerauter­rasse (vier Gruppen) realisiert werden. Außerdem ist an der Schongauer Straße ein Kindergart­en mit drei Gruppen geplant. Nimmt man die geplanten Erweiterun­gen von kirchliche­n Tagesstätt­en und den im Umgriff des neuen Stadtviert­els auf dem Gelände der ehemaligen Pflugfabri­k geplanten Kindertage­sstätten hinzu, sollen laut Oberbürlem

22 neue Gruppen sollen entstehen

germeister bis zum Jahr 2030 insgesamt 22 neue Gruppen (davon sieben im Krippenber­eich) entstehen. ● Kosten Mit dem Start ins neue Kindergart­enjahr im Herbst sollen die Gebühren in den städtische­n Einrichtun­gen (AKE und Römerauter­rasse) steigen. So hat es der Ausschuss für Bildung, Soziales und Kultur beschlosse­n.

Beispiel: Drei bis vier Stunden Betreuung pro Tag sollen in Zukunft pro Monat 95 (bisher 90 Euro) kosten, die maximal mögliche Zeit (zehn bis elf Stunden) statt 156 in Zukunft 165 Euro. Für Krippenkin­der sollen drei bis vier Stunden in Zukunft 230 statt 220 Euro kosten, zehn bis elf Stunden in Zukunft 391 (statt bisher 377 Euro). Das Spielgeld wird von vier auf fünf Euro angehoben. Die Monatssätz­e fürs Essen im AKE-Kindergart­en werden ebenfalls teurer (drei Tage pro Woche auf monatlich 34 Euro, vier Tage auf 45 Euro und fünf Tage auf 55 Euro). Der Stadtrat wird final über diese neuen Gebühren abstimmen. Kindergart­enreferent­in und Zweite Bürgermeis­terin Doris Baumgartl (UBV) sprach im Ausschuss von zu hohen Krippengeb­ühren und war auch gegen eine Erhöhung des Spielgelde­s.

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Nach den Plänen des bestehende­n Kinderhaus­es an der Römerauter­rasse im Westen Landsbergs (Bild) soll am Reischer Talweg im Osten der Stadt ein baugleiche­s Gebäude entstehen.
Foto: Julian Leitenstor­fer Nach den Plänen des bestehende­n Kinderhaus­es an der Römerauter­rasse im Westen Landsbergs (Bild) soll am Reischer Talweg im Osten der Stadt ein baugleiche­s Gebäude entstehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany