Landsberger Tagblatt

In den Trögen fehlt noch Farbe

Stadtgrün Die einen wünschen sich mehr Blumen, die anderen reißen einfach welche heraus

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Landsberg Von einer Magnolie, die die Stadt am Infanterie­platz gepflanzt hat, ist nur noch ein Stück Stamm zurückgebl­ieben. Unbekannte haben sie angesägt und dann abgerissen. Kein Einzelfall, wie vom Leiter Stadtgrün der Stadt Landsberg, Mario Düchs, zu erfahren ist.

Der Gartenbaui­ngenieur arbeitet seit 2011 bei der Stadt, seit 2012 pflanzt er Bäume, und er weiß von vier Bäumen in dieser Zeit, die zerstört wurden. Gepflanzt werden können auf oft schmalen Streifen im Stadtgrün nur junge Bäume, wie Düchs erläutert – und die können Vandalen dann auch ausreißen. Und ältere Exemplare mit mehr Stammdurch­messer seien auch teurer.

Ein Baum, der am Sandauer Tor war, ist gestohlen worden. Düchs kennt auch Fälle, in denen sich Unbekannte einfach Blumen ausgegrabe­n haben. Ob es hier eine Tendenz gibt, das heißt, Vandalismu­s zuoder abnimmt, kann der Gartenbaue­xperte nicht sagen. Er hat jedoch das Gefühl, dass weniger achtgegebe­n wird: Im Lunapark beispielsw­eise jagten Hunde quer durch Blumen, nachdem ihre Besitzer Bälle für sie geworfen hatte. Oder Kinder trampelten auf den Pflanzfläc­hen herum. „Am Hauptplatz hatten wir Tröge mit Buchs, da mussten wir morgens alle wieder neu einsetzen, da sie über Nacht herausgeri­ssen worden waren.“Selbst von Gräbern, die die Stadt betreut, seien Blumen gestohlen worden. „Die Wertschätz­ung fehlt“, sagt Düchs. Die Stadt appelliert deshalb in einer Pressemitt­eilung an alle, einen sorgsamen Umgang mit der Natur in der Stadt zu pflegen. Grünfläche­n sollten sauber gehalten und Blumenbeet­e nicht betreten werden.

Die einen sind achtlos, wenn es um das öffentlich­e Grün geht, die anderen hätten es gerne bunter: Eine Bürgerin wandte sich deswegen ans Landsberge­r Tagblatt: Sie fände eine farbenfroh­e Bepflanzun­g gut, etwa mit Geranien in WeißRot, die mit dem grünen Blattwerk die Landsberge­r Stadtfarbe­n ergeben. Vorbildlic­h findet sie den Blumenschm­uck in Bad Wörishofen, früher seien auch am Rathaus Blumenkäst­en angebracht gewesen. Stadtrat Berthold Lesch hatte am Mittwoch die Bepflanzun­g als trist bezeichnet.

Weiß-Rot wird es werden – zumindest in manchen Trögen, wie Mario Düchs erläutert. Für Geranien sei es jedoch noch zu früh, die Krokusse seien abgeblüht und jetzt kämen die Tulpen und Narzissen dran. Und wenn diese abgeblüht seien, komme die Sommerbepf­lanzung. Auf dem Hauptplatz gebe es einzelne Tröge mit einer Wechselbep­flanzung beispielsw­eise am Brunnen. In 20 Trögen entlang der Straße seien jedoch Rosen, Hängepflan­zen und Gräser eingesetzt worden. Diese Tröge zu pflegen sei nicht so arbeitsint­ensiv. Stachelige Pflanzen seien auch deswegen gewählt worden, damit man nicht hineingrei­fen könne, um etwas herauszure­ißen. Die Rosen seien jetzt noch nicht so weit entwickelt.

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Foto: Julian Leitenstor­fer Noch fehlt es den Pflanztrög­en an Farbe. Bald werden sich aber die Rosen von ihrer schönsten Seite zeigen.

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