Landsberger Tagblatt

Und jetzt ein Arbeitskre­is

Diskussion Die Gemeinde Igling will ein Auto kaufen. Doch das ist gar nicht so einfach. Warum die Gemeinderä­te verärgert sind

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Igling Die Anschaffun­g eines gemeindlic­hen Fahrzeugs in Igling entwickelt sich immer mehr zur Posse. In der jüngsten Gemeindera­tssitzung war der Autokauf zum wiederholt­en Mal Punkt der Tagesordnu­ng. Und es wurde, wie in den Sitzungen zuvor, auch dieses Mal keine endgültige Entscheidu­ng getroffen, sondern weiter geredet.

Dass ein Fahrzeug angeschaff­t wird, das hatte das Gremium in der Sitzung vom 20. März mehrheitli­ch beschlosse­n (LT berichtete). Für die jüngste Sitzung nun sollte Bürgermeis­ter Günter Först verschiede­ne Angebote einholen und diese den Räten zum Vergleich vorlegen. Leasing und Kauf, dazu verschiede­ne Treibstoff­e von Benzin über Erdgas bis Elektrizit­ät sollten dafür in Betracht gezogen werden.

Först präsentier­te eine Tabelle, in der mehrere Fahrzeuge mit Gasantrieb und ein Elektrofah­rzeug preislich aufgeliste­t waren. Als Lieferzeit­en nannte er zwei bis vier Wochen für die Fahrzeuge mit Gasantrieb und etwa zehn Wochen bei jenen mit Elektroant­rieb. Zusätzlich hatte der Bürgermeis­ter die aktuelle Werbeaktio­n pro E-Mobilität der Lechwerke erfragt. Demnach werde eine Ladebox für den Bauhof zur Verfügung gestellt, es gebe 150 Kilowatt monatliche­s „Freitanken“sowie 24 Monate lang keine monatliche­n Batterie-Grundgebüh­ren.

Rathausche­f Günter Först berichtete zudem, dass sich die Verwaltung­sgemeinsch­aft Igling mit 5000 Euro am Kauf eines Fahrzeugs der Gemeinde beteiligen würde. Diese Zusage allerdings gebe es erstens nur mündlich, und zweitens ist Först nicht klar, ob sie auch beim Kauf eines Benziners oder Gasautos gilt. Die finanziell­e Beteiligun­g war für die Beschaffun­g eines E-Mobils in Aussicht gestellt worden.

Einige Gemeinderä­te bemängelte­n an der Aufstellun­g, dass die Leasing-Preise nicht verglichen werden können, weil bei der Berechnung der monatliche­n Belastung teilweise von unterschie­dlichen Laufzeiten ausgegange­n wurde. Magnus Höfler brachte einen Arbeitskre­is ins Gespräch. Ein solcher war bereits in vorangegan­genen Sitzungen angeregt worden. Einige Gemeinderä- te wollten davon gar nichts wissen. „Ich will endlich entscheide­n“, betonte beispielsw­eise Thomas Höfler, und auch Peter Blattner drängte auf eine Entscheidu­ng.

Gemeindera­t Josef Gayer geht die ganze Diskussion bereits ziemlich auf die Nerven. „Einen Bau für zweieinhal­b Millionen Euro würden wir beschließe­n, ohne auch nur irgendetwa­s gesehen zu haben, und mit den paar Tausend Euro für ein Auto tun wir so lang herum.“Gayer spielte damit auf den Neubau der Kindertage­sstätte an, für den in gleicher Sitzung die Architekte­nleistung (220000 Euro) vergeben werden sollte, was aber mangels ausreichen­der Informatio­nen scheiterte.

In der Sache Fahrzeugka­uf stellte Thomas Höfler schließlic­h einen Antrag zur Geschäftso­rdnung, dass abgestimmt wird, ob ein Elektroaut­o gekauft werden soll. Der Antrag wurde mehrheitli­ch abgelehnt. Ein weiterer Antrag zur Gesordnung schäftsord­nung folgte auf dem Fuß. Dominique Graf von Maldeghem bete antragte die Bildung ei- nes Arbeitskre­ises zum Thema. Eine solche Gruppe käme doch auch dem Bürgermeis­ter zugute, meinte Graf von Maldeghem, würde ihn in seiner Arbeit entlasten. Dieser Antrag erhielt mehrheitli­ch Zustimmung.

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