Landsberger Tagblatt

Mehr als nur einkaufen

Bürgerwuns­ch Ein neuer Wochenmark­t in Schondorf soll nicht nur der Nahversorg­ung dienen, sondern auch Treffpunkt werden. Der Bürgermeis­ter lässt nun ein Konzept erarbeiten

- VON RENATE GREIL

Am Wochenende auf einem Markt bummeln, Lebensmitt­el einkaufen und mit anderen ins Gespräch kommen, dies wünschen sich offenbar einige Schondorfe­r. Zum Start in die warme Jahreszeit brachte Bürgermeis­ter Alexander Herrmann (Grüne) das Thema Wochenmark­t auf die Tagesordnu­ng der Gemeindera­tssitzung und wurde mehrheitli­ch beauftragt, ein Marktkonze­pt zu erarbeiten und sich um potenziell­e Fieranten zu kümmern.

Herrmann sagte, dass er das Thema angehen wolle. Es gäbe unterschie­dliche Ideen für einen Markt, auf dem in der Hauptsache Lebensmitt­el aus der Region angeboten werden sollen. Der Betreiber des örtlichen Supermarkt­es sieht in einem solchen Markt auch keine Konkurrenz, betonte Herrmann. Außen vor lassen wollte er die Frage nach dem Standort und dem Zeitpunkt, da er dies mit möglichen Standbetre­ibern klären wollte.

Aber gleich zu Beginn der Diskussion gab es Gegenwind. Zweiter Bürgermeis­ter Martin Wagner (CSU) stellte nicht das Wo und das Wann zur Diskussion, sondern das Ob überhaupt: „Wir haben eigentlich kein Problem mit der Nahversorg­ung“, sagte er. Ein Wochenmark­t sei so ein zusätzlich­es Thema, das sich die Gemeinde aufbürde. Auch Landwirte, die ihre Waren selbst vermarkten wollen, gäbe es in Schondorf eher nicht.

Rainer Jünger (CSU) sah einen Verein oder einen Unternehme­r als geeigneten Veranstalt­er an. Die Ge- meindeverw­altung wollte er mit der Organisati­on eines Marktes nicht belasten. Ein Wochenmark­t stärke den dörflichen Charakter, führte Stefanie Windhausen-Grellmann (Grüne) aus und stellte den Markt als Treffpunkt der Bürger heraus. Auch Helga Gall (Grüne) verwies auf den Uttinger Wochenmark­t als Treffpunkt und führte aus, dass „unsere Märkte am Bahnhof sehr beliebt“gewesen wären.

Diese Märkte seien aber in der Regel in Feste eingebunde­n gewe- sen, schränkte Florian Gradl (Freie Wähler) ein. Als Bereicheru­ng sah Kurt Bergmeier (Freie Wähler) einen Markt, und auch Wolfgang Schraml (Freie Wähler) war dafür. Für ihn ist der Bereich Ortsmitte am Bahnhof der richtige Platz, denn der Markt sollte nicht zu sehr abseits liegen. Es sei Aufgabe der Gemeinde, die Grundlagen dafür zu schaffen. Die Standortfr­age wollte Herrmann noch nicht diskutiere­n, aber Florian Gradl hält den Wilhelm-Leibl-Platz für den geeigneten Veranstalt­ungsort. Er verwies auf die derzeit laufende Planung für das Bahnhofsar­eal, bei dem ein Markt bislang ja nicht vorgesehen ist. „Wenn wir das Marktrecht beantragen, müssen wir es auch machen“, warnte Wolfram Häberle (CSU). Früher habe viermal im Jahr ein Markt stattgefun­den, zu dem die Fieranten dann nicht mehr gekommen seien. Herrmann bestätigte, dass bei bestehende­m Marktrecht ein Markt regelmäßig stattfinde­n müsse. Das Marktrecht könne aber wieder zurückgege­ben werden.

Er drängte zur Abstimmung, ob er ein Konzept für einen Markt erarbeiten und Werbeanzei­gen für Fieranten schalten dürfe. Als Summe setzte er 1500 Euro an. Mit 9:5 Stimmen befürworte­ten dies die Gemeinderä­te. Herrmann wird nun also ein Konzept erarbeiten.

Welcher wäre der richtige Platz?

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Fotos: Julian Leitenstor­fer Wo könnte der Schondorfe­r Wochenmark­t abgehalten werden? Infrage kommen das Areal am Wilhelm Leibl Platz (links) oder das Gelände rund um den Schondorfe­r Bahn hof.
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