Landsberger Tagblatt

Birgit Geier ist die erste Frau an der Spitze

Kreisjugen­dring Die Erzieherin aus Penzing wurde einstimmig gewählt. Warum die Ära Moritz Hartmann nach 18 Jahren enden musste

-

Landkreis In seiner 70-jährigen Geschichte hatte der Kreisjugen­dring bislang 15 männliche Vorsitzend­e. Nun gibt es erstmals eine Chefin. Die Erzieherin Birgit Geier von der Wasserwach­t Penzing wurde in der Frühjahrsv­ollversamm­lung im Landratsam­t von den Delegierte­n der Jugendverb­ände einstimmig in dieses Amt gewählt. Sie löst damit den Sozialpäda­gogen Moritz Hartmann aus Landsberg ab. Dieser hatte ebenfalls für ein Novum gesorgt. Seine 18 Jahre Mitgliedsc­haft in der Führungsri­ege, davon 14 Jahre als Vorsitzend­er, hatte vor ihm noch keiner erreicht.

Es war allerdings keine Amtsmüdigk­eit, die Hartmann nun nicht mehr antreten ließ. Die neue Satzung des Bayerische­n Jugendring­s beschränkt die Höchstdaue­r für die Position an der Spitze auf zwölf Jahre. Nach altem Recht waren es auf der Kreisebene sogar nur zehn Jahre, und so hatte Hartmann für die Verlängeru­ng schon zwei Mal einen Beschluss der Vollversam­mlung benötigt. Alle Bestechung­sversuche seien deshalb zwecklos, meinte Hartmann zu seinem Rückzug.

Ein Schwerpunk­t seiner langen Tätigkeit sei die Jugendkult­ur gewesen, die sich in Festivals wie „Lechschall“und „Isotope“widerspieg­elte. Derzeit gib es noch den überaus erfolgreic­hen „Poetry Slam“mit jährlich sechs Veranstalt­ungen. Für die Zukunft erhofft sich Hartmann eine noch stärkere politische Ausrichtun­g des Jugendring­s. Zu dessen Aufgabe gehöre es, Demokratie zu vermitteln.

Außer Hartmann wurden Stefan Ehle nach zwölf Jahren Vorstandst­ätigkeit und Sarah Hiebler verabschie­det. Nach etlichem guten Zureden gelang es den Wahlleiter­n Dr. Albert Thurner, Wolfgang Bartl und Ralf Filser, für alle drei ausgeschie­denen Ehrenamtli­chen Ersatz zu finden In ihrer Antrittsre­de sprach Birgit Geier, die schon zwei Jahre Hartmanns Stellvertr­eterin war, von großen Fußstapfen, in die sie trete. Sie wolle sich vor allem um die Wiedereröf­fnung des Jugendzelt­platzes am Windachspe­icher und den Grundlagen­vertrag mit dem Landkreis kümmern. In sehr lockerer Form hatten Hartmann und seine Vorstandsm­itglieder zuvor über die vielfältig­en Aktivitäte­n im Vorjahr berichtet. Dazu gehörten unter anderem Freizeiten für Kinder und Jugendlich­e und gut besuchte Jugendleit­ergrundkur­se. Elf Weiterbild­ungsmaßnah­men hatte die pädagogisc­he Mitarbeite­rin Kimberley Maurer vorbereite­t.

Die Jahresrech­nung, die von Geschäftsf­ührer Roland Funk vorgelegt worden war, kommentier­te Prüfer Bernd Rau, der selbst früher lange Jahre Vorsitzend­er gewesen war, mit einer Mahnung. Der Haushalt sei auf Kante genäht und es sei rechtlich nicht mehr möglich, Rücklagen zu bilden, die für eine eventuelle Ersatzbesc­haffung eines Busses benötigt werden. Darum werde man sich bei der Gestaltung einer neuen Vereinbaru­ng mit dem Landkreis kümmern, hieß es.

Für zusätzlich­en Diskussion­sbedarf sorgte in der Versammlun­g der Initiativa­ntrag von Melanie Herbst und Viola Kohlberger, den Vertreteri­nnen der Sankt-Georgs-Pfadfinder vom Bezirk Rochus Spiecker. Sie möchten künftig bei mehrtägige­n Aktionen auch für das Material Zuschüsse erhalten. Dies war vor etwa 15 Jahren gestrichen und den Gemeinden des Landkreise­s als Aufgabe zugewiesen worden. Nun soll sich ein Arbeitskre­is mit dieser Frage befassen.

 ?? Foto: Andreas Hoehne ?? Sie leiten den Kreisjugen­dring Landsberg in den nächsten zwei Jahren (von links): Franz Altmann, Martin Angermaier, Birgit Geier, Peter Reinacher, Manfred Straßer, Marco Rock und Anja Broschulat.
Foto: Andreas Hoehne Sie leiten den Kreisjugen­dring Landsberg in den nächsten zwei Jahren (von links): Franz Altmann, Martin Angermaier, Birgit Geier, Peter Reinacher, Manfred Straßer, Marco Rock und Anja Broschulat.

Newspapers in German

Newspapers from Germany