Daten und Fakten
● Das Gefängnis wurde im Jahr 1908 als „Staatliche Gefangenenanstalt Landsberg“erbaut. Nach 1918 wurde eine „Festungs und Schutzhaftab teilung“errichtet, in der auch Adolf Hit ler 264 Tage Haft verbüßte. Fes tungshaft war seinerzeit eine besonde re Form der Freiheitsstrafe, eine Art „ehrenhafter Gewahrsam“ohne Ar beitszwang und mit vielen Vergüns tigungen.
● Nach Ende des Zweiten Weltkriegs richtete die US Armee das „War Cri minal Prison No. 1“, ein Kriegsverbre chergefängnis, ein. Bis 1951 wur den hier knapp 290 Todesurteile voll streckt. 1958 wurde die Anstalt an die bayerische Justiz zurückgegeben und wird seit 1959 als Justizvoll zugsanstalt betrieben. Heute befinden sich knapp 500 männliche, erwach sene und erstmals bestrafte Häftlinge in der JVA inklusive der Außenstelle Rothenfeld im Landkreis Starnberg, 421 sind im geschlossenen und 80 Häftlinge im offenen Vollzug. Die Aus länderquote beträgt 55 Prozent.
● In den Unternehmensbetrieben las sen externe Firmen zuarbeiten oder produzieren. Je nach Auftrag werden beispielsweise Kosmetik verpackt und etikettiert oder auch Platinen be stückt und gelötet. Ein Großteil der Häftlinge (aktuell 220) arbeitet in die sen Betrieben.
● Je nach Arbeitsplatz gibt es fünf Ver gütungsstufen plus vier verschiede ne Leistungszulagen. Der durchschnitt liche Verdienst beträgt 1,64 Euro pro Stunde. Vier Siebtel davon müssen als Überbrückungsgeld nach der Haftentlassung angespart werden. Drei Siebtel sind für den Eigenbedarf im Anstaltsleben gedacht. (felt)