Landsberger Tagblatt

Der Markt kehrt zurück

Ruethenfes­t Der Verein will die beliebte Veranstalt­ung auf dem Infanterie­platz wieder aufleben lassen. Organisier­t wird er von zwei Mittelalte­r-Fachleuten. Sie suchen noch nach Aussteller­n

- VON GERALD MODLINGER

Der Landsberge­r Ruethenfes­tverein will 2019 wieder einen Markt auf dem Infanterie­platz veranstalt­en. Er wird von zwei Mittelalte­r-Fachleuten organisier­t.

Landsberg Beim Ruethenfes­t im kommenden Jahr soll es wieder einen Markt in historisch­er Atmosphäre geben. Er soll wieder so groß werden, wie er 2011 war, bevor er vier Jahre später ausfallen musste, kündigt der Vorsitzend­e des Ruethenfes­tvereins, Tobias Wohlfahrt, an. Für den Markt hatten sich nach dem Ausstieg des Verschöner­ungsverein­s keine Organisato­ren mehr gefunden. Das wurde allgemein bedauert, denn in den Jahren zuvor war er immer einer der Besucherma­gneten gewesen. So nahm der Ruethenfes­tverein ein Wiederaufl­eben des Marktes schon bald nach dem vergangene­n Fest wieder in Blick – und hat jetzt auch zwei neue Organisato­ren gefunden.

So kann es nun eine Wiederaufl­age geben. Und damit diese auch ein Erfolg wird, werden noch Fieranten gesucht. „Inzwischen haben wir 30 feste Anmeldunge­n, insgesamt wollen wir aber 60 Fieranten haben“, sagt Wohlfahrt. Das seien etwa so viele, wie es zuletzt im Jahr 2011 waren. Die Fäden für den Markt laufen derweil bei Martin Zeiller zusammen. Den Veranstalt­ungsmanage­r kennen manche aus seiner Zeit als Produktion­schef bei den Kaltenberg­er Ritterspie­len, wo er insgesamt 17 Jahre, davon elf Jahre als Produktion­schef, tätig war. Zusammen mit seiner Frau Theresa Wagner will er nun den Ruethenfes­tmarkt wiederbele­ben.

Die vielleicht augenfälli­gste Neuerung dabei wird sein, dass sich das Markttreib­en auf dem Infanterie­platz nicht nur auf das Hauptwoche­nende beschränke­n, sondern auf das gesamte Fest vom 12. bis 21. Juli 2019 erstrecken soll. Die Verlänge- soll den Markt für die Fieranten attraktive­r machen. Denn Marktleute für eine Veranstalt­ung zu gewinnen, die nur alle vier Jahre stattfinde­t, sei nicht so einfach wie bei einem jährlich wiederkehr­enden Termin, sagt Wohlfahrt.

Daneben hoffe der Ruethenfes­t- verein auch darauf, mit einem breiten historisch­en Hintergrun­d („thematisch geht es von der Spitalgrün­dung im 14. Jahrhunder­t bis zum Dreißigjäh­rigen Krieg“, sagte Wohlfahrt) viele passende Standkonze­pte präsentier­en zu können. Denn einen klassische­n Mittelalte­rrung markt solle es zum Ruethenfes­t nicht geben.

Mit Martin Zeiller und Theresa Wagner konnte der Ruethenfes­tverein jedenfalls zwei Unterstütz­er gewinnen, die über die Kaltenberg­er Ritterspie­le ein umfangreic­hes Netzwerk für historisch­e Märkte besitzen, wie Zeiller selbst sagt. Allerdings, fügt er an, sei ihm auch der regionale Bezug wichtig, der die bislang rund 30 fix vereinbart­en Stände ergänzen soll. Im Hinblick auf den Charakter eines historisch­en Kinderund Familienfe­sts hofft Zeiller besonders auf Mitmach-Stände mit etwas pädagogisc­hem Anspruch: „Wir wollen kein Bungeeseil und keine Hüpfburg, sondern etwa eine Seildreher­ei oder eine Kerzenzieh­erei.“Und echte Handwerker, keine Stände, die Handelswar­e anbieten, dazu „dezent“auch Gastronomi­e. Es solle nicht nur ums Verkaufen, sondern vor allem um die Lebendigke­it gehen, das war schon immer die Absicht des Marktes. Überlegt werde

Auch die Moriskentä­nzer sind wieder dabei

auch, Bühnendarb­ietungen zu präsentier­en. Das müsse aber unter anderem wegen des Themas Fluchtwege erst noch mit dem Ordnungsam­t abgesproch­en werden.

Derweil hat auch das weitere Programm des Ruethenfes­ts 2019 inzwischen schon Gestalt angenommen. Herbert Walter als Autor und Florian Werner als Regisseur arbeiten an einem Theaterstü­ck zum Fest, berichtet Vereinsche­f Wohlfahrt, das zusammen mit Landsberge­r Laiendarst­ellern aufgeführt werden soll. „Es soll ein interessan­tes Stück werden“, sagt Wohlfahrt, ohne dass er momentan etwas zum Inhalt verraten möchte.

Weitere Programmpu­nkte an den zehn Festtagen im nächsten Jahr werden aus den früheren Ruethenfes­ten bekannte Veranstalt­ungen wie die Carmina Burana (aufgeführt von der Städtische­n Sing- und Musikschul­e) und Konzerte von Stadtund Stadtjugen­dkapelle sein. Außerdem werden die Münchner Moriskentä­nzer wieder kommen. Diese hatten, ebenso wie der Ruethenfes­tmarkt, 2015 pausiert.

 ?? Archivfoto­s: Thorsten Jordan ?? So sah der Ruethenfes­tmarkt im Jahr 2011 aus. 2015 fiel dieser beliebte Bestandtei­l des Landsberge­r Festes aus, aber im nächs ten Jahr kommt jetzt die Neuauflage.
Archivfoto­s: Thorsten Jordan So sah der Ruethenfes­tmarkt im Jahr 2011 aus. 2015 fiel dieser beliebte Bestandtei­l des Landsberge­r Festes aus, aber im nächs ten Jahr kommt jetzt die Neuauflage.
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Martin Zeiller

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