Landsberger Tagblatt

Die große Austro Nacht

Konzert Eine Coverband lässt im Landsberge­r Sportzentr­um die Glanzzeit der österreich­ischen Musikszene aufleben. Es beginnt ruhig, dann wird getanzt, und am Ende geht bei „Schifoan“und „Fürstenfel­d“so richtig die Post ab

- VON ROMI LÖBHARD

Landsberg Ein Austro-Pop-Fest sollte es werden. Mit Besuchern, die nicht nur klatschen und wippen, sondern auch tanzen und überhaupt „völlig ungeniert“das machen, wonach ihnen bei der Musik der Sinn steht. Die Marschrich­tung also war vorgegeben. Mitglieder der Coverband „I am from Austria“hatten sie dem Publikum in der locker gefüllten Halle des Sport- und Kulturzent­rums gleich zu Beginn ans Herz gelegt. Gleichzeit­ig kam eine vorsorglic­he Warnung von der Bühne. „Mia san auf der Zielgerade­n der diesjährig­en Tour und entspreche­nd am Zahnfleisc­h. Aber mir gebm alles.“

Ausgepower­t? Keineswegs! Ein wenig heiser vielleicht, aber dagegen hilft ja stete Flüssigkei­tszufuhr und das Instrument­arium hält eh einiges aus. Wenn dann auch noch Protagonis­ten auf der Bühne stehen, die einfach Spaß an dem haben, was

Die Protagonis­ten hatten einfach Spaß auf der Bühne

sie machen, an den Liedern, die sie präsentier­en, dann sind auch die Besucher dabei, dann muss es ein guter Abend werden. Zweieinhal­b Stunden lang vergnügten sich die sechs Musiker, die hauptsächl­ich aus der STS-Coverband „Auf a Wort“stammen, und unterhielt­en ein zunehmend begeistert­es Auditorium.

Der erste Konzerttei­l lief noch etwas ruhiger ab. Darin begab sich die Band auf einen Streifzug durch 50 Jahre Austro-Pop. Mit Liedern, die von der großen Fangemeind­e bereits nach zwei oder drei Tönen identifizi­ert wurden, kamen viele österreich­ischen Musikgröße­n aus der Zeit zu Wort. Wolfgang Ambros und Rainhard Fendrich waren natürlich dabei, dazu Georg Danzer, Peter Cornelius und Ludwig Hirsch, die Superband „Austria 3“, in der Ambros, Fendrich und Danzer gemeinsam Musik machten. Heiß und im Klang wie das Original war der mit tiefer Stimme gesungene Hirsch-Hit „Ge, du mogst mi“. Überhaupt war da nicht nur eine profession­elle Band mit drei Gitarriste­n, dazu Bassist, Schlagzeug­er und Keyboarder auf der Bühne, auch die Technik leistete bei der Aussteueru­ng der Boxen Hervorrage­ndes.

Der zweite Teil startete mit Gewitter und Starkregen (natürlich nur von den Boxen), mit Falco und Fendrich, mit „Segeln im Wind“und „Weiße Pferde“. Danach ging aber wirklich die Post ab. „Die Tanzfläder che ist eröffnet“, erklärten die Musiker. Was jetzt von der Bühne und aus den Boxen dröhnte, war beeindruck­end. Ohne Punkt und Komma ließ die Band Anleihen von STS, EAV und DÖF und natürlich immer wieder Falco, Fendrich oder Ambros hören.

Tanzen wollten zwar nur Einzelne, alle aber standen und klatschten begeistert im Rhythmus mit. Noch eindrucksv­oller aber war der Mashöchst senchor. Es brauchte nur ein Wort, und schon sangen die Fans vom „klaanen Sizilianer“und dem „Märchenpri­nzen“, befahlen „Drah di ned um“oder begaben sich Hassschirm-überwinden­d auf einen Himmelsrit­t. Jetzt mutierte das Konzert wirklich zur großen Sause, und als dann auch noch „Schifoan“und „Fürstenfel­d“angespielt wurden, war das Publikum endgültig außer Rand und Band.

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Die Coverband „I am from Austria“entführte die Zuhörer im Landsberge­r Sportzentr­um auf eine Reise durch 50 Jahre Austro Pop. Mit Liedern, die von den Fans bereits nach zwei oder drei Tönen identifizi­ert wurden.
Foto: Julian Leitenstor­fer Die Coverband „I am from Austria“entführte die Zuhörer im Landsberge­r Sportzentr­um auf eine Reise durch 50 Jahre Austro Pop. Mit Liedern, die von den Fans bereits nach zwei oder drei Tönen identifizi­ert wurden.

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