SPD Antrag wird abgelehnt
Bodenverunreinigungen Die Landtagsfraktion spricht von einem Umweltskandal
Landsberg/München Erfolglos ist die SPD mit ihrem Antrag im Landtag geblieben, weitere Untersuchungen in Gebieten vorzunehmen, in denen im Boden und im Grundwasser erhöhte Werte an gesundheitsschädlichen Per- und polyfluorierten Kohlenstoffen (PFC) entdeckt wurden, und die Bevölkerung besser zu schützen. Konkret schlug die SPD beispielsweise vor, aussagekräftige Untersuchungen von Blut und Muttermilch bei der betroffenen Bevöl- kerung durchzuführen. Auch im Bereich des Penzinger Flugplatzes wurden schon seit mehreren Jahren erhöhte Werte festgestellt. Wie die Landtagsfraktion jetzt mitteilte, wurde ihr Antrag im Umweltausschuss von der CSU-Mehrheit abgelehnt.
„Das versteht doch kein Mensch!“, kritisiert der SPD-Umweltund Verbraucherschützer Florian von Brunn. „Die bayerische Bevölkerung hat ein Anrecht da- rauf, dass der Staat sie vor solchen Gefahren schützt.“Per- und polyfluorierte Chemikalien reichern sich in Leber, Niere und Gallenblase an und können diese Organe schädigen sowie Krebs erzeugen. Das Umweltbundesamt hat laut SPD in diesem Zusammenhang bereits 2016 veröffentlicht, dass PFC im Verdacht steht, Hoden- und Nierenkrebs auszulösen. Die Übertragung von PFC von der Mutter zum Kind während der Schwangerschaft und Stillzeit bewerte die Behörde dabei als besonders kritisch.
Von Brunn sieht sich beim Thema PFC einem riesigen Umweltskandal auf der Spur: „Zunächst sah es danach aus, dass nur der Raum Altötting durch Produktionsrückstände einer Firma, die PFC verarbeitet hat, mit der giftigen Chemikalie belastet sei. Inzwischen ist klar, dass eine Vielzahl weiterer Gebiete drastische Überschreitungen von Leitwerten aufweist.“