Viele Unfallfluchten
Jeden Tag werden im Landkreis Landsberg im Schnitt 1,6 Unfallfluchten angezeigt. Meistens fehlt von den Verursachern danach jede Spur. Wie die Bilanz der Polizei für das Jahr 2017 ausfällt
Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei im Landkreis Landsberg 582 Unfallfluchten. Diese und andere Zahlen weist die Verkehrsstatistik aus.
Landsberg Einmal beim Aussteigen dem Nebenmann die Tür in den Kotflügel rammen oder beim Ausparken das nebenstehende Auto streifen. Kleine Unfälle wie diese hinterlassen oft Kratzer im Lack oder Beulen. Das ist vor allem für die geschädigten Autobesitzer ärgerlich – besonders, wenn sich der Verursacher aus dem Staub macht. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei im Landkreis Landsberg 582 Unfallfluchten. Davon konnten nur rund 38 Prozent geklärt werden. Diese und andere Zahlen weist die Verkehrsstatistik aus.
Weniger Verkehrsunfälle, weniger Tote, aber nahezu gleich viele Verletzte. Das sind die wichtigsten Fakten aus der Verkehrsstatistik für den Landkreis Landsberg. Dabei ging die Zahl der Unfälle leicht auf 3103 zurück (2016: 3186). Gleiches gilt für die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden. „Wobei trotz 20 weniger Unfällen in dieser Kategorie nur zwei Verletzte weniger zu beklagen waren“, sagt Michael Strohmeier, der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Landsberg. 528-mal gingen Unfälle mit Personenschaden ab. Dabei wurden 708 Verletzte gezählt. Für vier Verkehrsteilnehmer kam jede Hilfe zu spät. Damit hat sich die Anzahl der tödlichen Unfälle im Vergleich zu 2016 halbiert. Statistisch gesehen ist das der geringste Wert im Zehn-Jahres-Vergleich.
In trauriger Erinnerung bleibt unter anderem ein Unfall, der sich am 13. März in Landsberg ereignet hat. Damals übersah eine Autofahrerin in der Katharinenstraße beim Linksabbiegen einen entgegenkommenden Radfahrer. Der Mann, der keinen Helm trug, stürzte so unglücklich, dass er tödliche Kopfverletzungen erlitt. Eine Frau starb am
30. Oktober bei einem Unfall zwischen Weil und Epfenhausen, nachdem ein entgegenkommendes Auto ins Schleudern geraten und mit ihrem Wagen kollidiert war.
● Ursachen „Leider sind zwei der Getöteten der Unfallursache ,nicht angepasste oder Überschreitung der Geschwindigkeit’ geschuldet“, sagt Michael Strohmeier dazu. Diese Ursache führte zu 228 Verkehrsunfällen mit 123 Verletzten. „Um diese Unfallzahlen mit ihren schwerwiegenden Folgen weiter zu senken, werden auch weiterhin Geschwindigkeitsüberwachungen durchgeführt“, kündigt der stellvertretende Polizeichef an.
Auf Platz eins der häufigsten Unfallursachen rangieren Fehler beim Abbiegen, Wenden, Ein- und Anfahren (19,8 Prozent). In knapp 16 Prozent war zu geringer Sicherheitsabstand schuld, dass es ge-
Polizei konnte Betrunkene vom Fahren abhalten
hat. Missachten der Vorfahrt (14,5 Prozent) und Fehler beim Überholen und Vorbeifahren (14,1 Prozent) lagen im vergangenen Jahr nahezu gleichauf. Nicht angepasste oder überhöhe Geschwindigkeit führte die Polizei in 13,1 Prozent der Unfälle als Ursache an. 2,3 Prozent der Fahrer waren alkoholisiert. ● Alkohol/Drogen 38 Fahrer verursachten in betrunkenem Zustand in 2017 einen Unfall, vier standen unter Drogeneinfluss. Dabei wurden 18 Personen verletzt. „Dies stellt zwar gegenüber dem Vorjahr bereits eine deutliche Verringerung dar. Denn damals waren 52 Unfälle mit 32 Verletzten zu beklagen. Aber trotzdem gilt es, dieser Ursache weiterhin mit polizeilichen Kontrollmaßnahmen im Vorfeld zu begegzulässigen nen“, so Strohmeier weiter. Ohne Unfallfolgen blieben im Dienstbereich der Polizei Landsberg 113 Trunkenheitsfahrten. Bei 48 davon hatten die Fahrer zwischen 0,5 und 1,1 Promille und bewegten sich im Bereich einer Ordnungswidrigkeit. 65-mal hatten die Fahrer mehr getankt. Die Beamten stellten 40 Führerscheine (zumindest vorläufig) sicher und konnten 22 Trunkenheitsfahrten verhindern.
● Unfallfluchten Dass es sich bei den Unfallfluchten um kein Kavaliersdelikt handelt, zeigt eine erschreckende Zahl aus der Statistik. 37 Personen wurden dabei verletzt – das bedeutet einen Anstieg im Vergleich zu 2016 um 23 Prozent.
● Schulwegunfälle Ebenfalls gestiegen ist die Zahl von Kindern und Jukracht gendlichen, die auf dem Schulweg in einen Unfall verwickelt waren (von drei auf acht). Um insbesondere den Fahrradunfällen entgegenzuwirken, wurde auch wieder die Jugendverkehrsschule von zwei Beamten der Polizei Landsberg durchgeführt. Daran nahmen insgesamt 1023 Kinder teil. Von den 1000 an den Prüfungen teilnehmenden Kindern bestanden sie 965.
● Blitzen Am heutigen Mittwoch findet der alljährliche, bayernweite „Blitzermarathon“für 24 Stunden statt. Insgesamt war die Polizei im vergangenen Jahr 136 Stunden mit der Laserpistole im Einsatz. Dabei wurden 320 Fahrer beanstandet (433). 185 von ihnen wurden verwarnt (262), 135 erhielten eine Anzeige (171).