Aber bitte nicht olympisch
Die Frage ist so alt wie der Sport selbst – wo fängt er an, wo hört er auf? Ist Schach schon Sport oder Kunst oder gar eine Wissenschaft? Der Mensch, das zeigt seine Evolution, spielt nun mal gerne. Vom Baby bis zum Greis. Er misst sich mit anderen: auf dem Platz, in der Halle, an der Spielekonsole. Auch für den E-Sport am Computer sind Konzentration, Geschicklichkeit und Erfahrung Faktoren, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Wer nicht fit und gesund am Computer sitzt, wird keine Höchstleistung bringen.
Deshalb ist es gut, wenn sich der Sport der meist jungen Menschen wie auch immer organisiert. Nur so gewinnt ein Verband Einfluss darauf, was gezockt wird: Stichwort: Killerspiele. Olympisch muss der E-Sport deswegen nicht werden. Denn schließlich handelt es sich um ein reines Marketing-Instrument der Computerspiele-Branche. Man kann den Sport nur mit einem Anbieter ausüben und nicht einfach so draufloszocken. sind, eine vergleichbare sportliche Aktivität mit sich bringt“, bekannte Rücker offen.
„Im E-Sport sind viele Elemente, die uns als Sport tragen und ausmachen, vorhanden.“Man dürfe nicht unterschätzen, was E-Sportler an Training erbringen. Außerdem gebe es Jugendarbeit, Breiten- und Spitzensport. Ein weiteres Konfliktthema sind die Inhalte von Computerspielen wie „Counter-Strike“, das als Beispiel für „Killer-Spiele“herangezogen wird.
„Das ist ein Punkt, dem wir uns intensiv zuwenden werden: Wie viele Gewaltelemente sind in den Spielen enthalten?“, sagte Rücker. Es gebe Shooter- und StrategieSpiele bis hin zu Fußball-Fifa 2018. „Die Sportspiele sind nicht die, die am weitesten verbreitet sind.“Was immer am Ende die AG E-Sport empfehlen wird, letztendlich entscheiden nicht der DOSB und der ESBD über das zukünftige Miteinander allein. „Die Frage, ob E-Sport irgendwann olympisch wird, liegt nicht in unserer Hand“, meinte Rücker.
Auch auf die Frage, ob die Vereine die E-Sportler nutzen und als relevante Zielgruppe für sich erkennen, hätte der DOSB nur bedingt Einfluss. Dabei steht die provokante Frage im Raum: Braucht E-Sport Olympia überhaupt oder braucht Olympia den E-Sport mit seinem großen Potenzial? Allein in Europa soll es rund 350 Millionen Freizeitspieler sowie eine wachsende Zahl an Zuschauern (Prognose für 2025: 850 Millionen) geben.