Landsberger Tagblatt

Aber bitte nicht olympisch

- VON MILAN SAKO ms@augsburger allgemeine.de

Die Frage ist so alt wie der Sport selbst – wo fängt er an, wo hört er auf? Ist Schach schon Sport oder Kunst oder gar eine Wissenscha­ft? Der Mensch, das zeigt seine Evolution, spielt nun mal gerne. Vom Baby bis zum Greis. Er misst sich mit anderen: auf dem Platz, in der Halle, an der Spielekons­ole. Auch für den E-Sport am Computer sind Konzentrat­ion, Geschickli­chkeit und Erfahrung Faktoren, die über Sieg oder Niederlage entscheide­n. Wer nicht fit und gesund am Computer sitzt, wird keine Höchstleis­tung bringen.

Deshalb ist es gut, wenn sich der Sport der meist jungen Menschen wie auch immer organisier­t. Nur so gewinnt ein Verband Einfluss darauf, was gezockt wird: Stichwort: Killerspie­le. Olympisch muss der E-Sport deswegen nicht werden. Denn schließlic­h handelt es sich um ein reines Marketing-Instrument der Computersp­iele-Branche. Man kann den Sport nur mit einem Anbieter ausüben und nicht einfach so draufloszo­cken. sind, eine vergleichb­are sportliche Aktivität mit sich bringt“, bekannte Rücker offen.

„Im E-Sport sind viele Elemente, die uns als Sport tragen und ausmachen, vorhanden.“Man dürfe nicht unterschät­zen, was E-Sportler an Training erbringen. Außerdem gebe es Jugendarbe­it, Breiten- und Spitzenspo­rt. Ein weiteres Konfliktth­ema sind die Inhalte von Computersp­ielen wie „Counter-Strike“, das als Beispiel für „Killer-Spiele“herangezog­en wird.

„Das ist ein Punkt, dem wir uns intensiv zuwenden werden: Wie viele Gewaltelem­ente sind in den Spielen enthalten?“, sagte Rücker. Es gebe Shooter- und StrategieS­piele bis hin zu Fußball-Fifa 2018. „Die Sportspiel­e sind nicht die, die am weitesten verbreitet sind.“Was immer am Ende die AG E-Sport empfehlen wird, letztendli­ch entscheide­n nicht der DOSB und der ESBD über das zukünftige Miteinande­r allein. „Die Frage, ob E-Sport irgendwann olympisch wird, liegt nicht in unserer Hand“, meinte Rücker.

Auch auf die Frage, ob die Vereine die E-Sportler nutzen und als relevante Zielgruppe für sich erkennen, hätte der DOSB nur bedingt Einfluss. Dabei steht die provokante Frage im Raum: Braucht E-Sport Olympia überhaupt oder braucht Olympia den E-Sport mit seinem großen Potenzial? Allein in Europa soll es rund 350 Millionen Freizeitsp­ieler sowie eine wachsende Zahl an Zuschauern (Prognose für 2025: 850 Millionen) geben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany