Unter Strom?
Der Freistaat Bayern will mehr Züge mit elektrischem Antrieb. Unter anderem auch zwischen Kaufering und Landsberg
Landkreis Die Arbeiten für die Elektrifizierung auf der Bahnstrecke zwischen Geltendorf und Lindau sind in vollem Gange. Auf dem Abschnitt zwischen Buchloe und Geltendorf werden derzeit Rohre in den Boden gerammt, auf denen später das Fundament für die Oberleitungsmasten ruht (»Seite 35). Ende 2020 soll die Elektrifizierung abgeschlossen sein. Geht es nach den Plänen der Staatsregierung, dann könnten danach auch noch auf einer anderen Strecke im Landkreis elektrisch angetriebene Züge fahren: zwischen Kaufering und Landsberg.
Ende Januar tagte der bayerische Ministerrat in München. Eines der Themen der Sitzung: ein Konzept für mehr Elektromobilität auf den Bahnstrecken im Freistaat. „Unser Ziel ist es, auf der Schiene den Anteil des Dieselverkehrs zugunsten schadstoffarmer elektrischer Antriebe deutlich zu senken“, sagte Innenund Verkehrsminister Joachim Hermann. Er schlug seinen Kollegen daher vor, die wichtigsten Bahnstrecken des Personenverkehrs möglichst rasch zu elektrifizieren.
Wie Hermann damals sagte, will der Freistaat in seinem Regionalverkehrsnetz voraussichtlich mindestens sechs Pilotprojekte für innovative Antriebstechniken in den nächsten Jahren finanzieren. So erhoffe man sich, weitere Erkenntnisse über die Eignung der Antriebstechniken und Züge im Hinblick auf eine schrittweise Umrüstung zu gewinnen. Unter den Bahnstrecken, die vorrangig elektrifiziert werden sollen, ist auch der fünf Kilometer lange Abschnitt zwischen Kaufering und Landsberg. Auf der Stichbahn, die in Kaufering Anschluss ins Allgäu, nach München sowie Augsburg hat, verkehrt seit 2007 die von der Deutschen Bahn vermarktete Kneipp-Lechfeld-Bahn.
In einer Pressemitteilung des Ministeriums wird angedeutet, warum unter anderem die Strecke zwischen Kaufering und Landsberg ausgewählt wurde. Unter den Bewertungskriterien findet sich die Möglichkeit, eine Direktverbindung ohne Umsteigen zu schaffen. Noch gibt es vonseiten des Ministeriums keinen konkreten Zeitplan, wann die sieben Projekte umgesetzt werden. Sie sollen in Kürze vom Bund bewertet werden.
Nichts mit einer möglichen Elektrifizierung zu tun hat dagegen eine Baustelleneinrichtung nördlich des Landsberger Bahnhofs. Dort nutzt eine Firma, die für den Glasfaserausbau im Stadtgebiet zuständig ist, Flächen der Bahn als Lagerfläche, wie Andreas Létang, der Pressesprecher der Stadt, auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilt.