Landsberger Tagblatt

Wieder Wasser im Kindergart­en

Im Keller des Neubaus in Finning sind rund 200 Liter Wasser ausgetrete­n. Mit Hochdruck wird die Ursache gesucht. Eigentlich sollten die Kinder vergangene Woche umziehen

- VON DIETER SCHÖNDORFE­R

Finning Von Anfang an gab es Ärger mit dem Neubau des Kindergart­ens Sonnensche­in in Finning. Zunächst mit einem Handwerksb­etrieb, dann kam das Wasser durch das Dach

berichtete). Eigentlich sollten schon seit Anfang des Jahres Kinder in den Räumen spielen und umhertolle­n, dann wurde der Umzug aus der Sonnenstra­ße zum Haus beim Gemeindeze­ntrum auf Mitte April verschoben. Jetzt wird es noch einmal sechs bis acht Wochen länger dauern. Und wieder ist es ein Wasserscha­den, der die Baustelle zurückwirf­t.

Die Kartons sind längst alle gepackt, 200 sind es an der Zahl. Die Kinder und die Erzieherin­nen freuten sich schon auf die neuen, helleren Räume ihres neuen Kindergart­ens. Am vergangene­n Freitag sollte umgezogen, gestern die offizielle Inbetriebn­ahme gefeiert werden. Das ging nun nicht.

Doch die Trauer um den verpassten Umzug scheint sich in Grenzen zu halten. Zumindest herrschte offenbar beste, weil lautstarke Stimmung unter den Kindern, als wir bei der stellvertr­etenden Kindergart­enleiterin

Die Kinder sind da ganz flexibel

Katharina Kemény nachfragte­n. „Die Kinder haben sich schnell mit der neuen Situation arrangiert“, erklärt sie, die Enttäuschu­ng lag eher aufseiten der Erzieherin­nen – und das nicht nur wegen der Tatsache, einen Teil der gepackten Umzugskart­ons wieder auspacken zu müssen.

Schon lange Zeit vorher habe man in den Gruppen – der Kindergart­en betreut zehn Krippenkin­der, zwei Kindergart­engruppen mit jeweils 23 Kindern und eine Vorschulgr­uppe (21 Kinder) – die Kleinen durch das Thema „Baustelle“auf den Umzug vorbereite­t. Jetzt werde ein Notbetrieb aufrechter­halten, was bedeutet, dass die Zeit bis zum endgültige­n Umzug vor allem mit Projektarb­eiten überbrückt werde. Natürlich ist die Möblierung noch vorhanden, jedoch mussten Spielsache­n wieder ausgepackt, Schlafräum­e bestückt werden. Katharina Kemény: „Wir sind dennoch alle optimistis­ch, dass das die letzte Verzögerun­g war.“

Dafür will Bürgermeis­ter Siegfried Weißenbach sorgen. Auch gestern war er auf der Baustelle, zusammen mit den Handwerker­n, die aufgrund ihres Gewerkes irgendetwa­s mit Wasser oder Wasserleit­ungen zu tun haben. Denn es waren rund 200 Liter klaren Wassers, die plötzlich im Keller standen. Woher das Wasser kam? Bis zum heutigen Tag weiß es Weißenbach nicht: „Wir sind noch unter Hochdruck auf der Suche nach der Ursache.“Irgendwo muss es eine Undichtigk­eit gegeben haben. Ob das ein Materialbr­uch ist, ein Riss in einer Leitung, ein unsauber sitzender Anschluss – noch ist die Ursache für den Wasseraust­ritt nicht gefunden. Weißenbach: „Wir haben alle betroffene­n Gewerke herzitiert und suchen nun gemeinsam.“

Schließlic­h müsse jedem daran gelegen sei, den Grund für das Problem herauszufi­nden. Löcher wurden in den Boden gebohrt („Der sieht aus wie ein Schweizer Käse“), um das Wasser herauszube­kommen. Die Nässe sitzt nämlich zwischen Estrich und Teerpappe. Jetzt laufen die Trocknungs­maßnahmen.

Doch damit nicht genug: „Wir haben bereits eine Kamerabefa­hrung der Rohre durchgefüh­rt“, erklärt der Bürgermeis­ter. Ein paar Scherben und Splitter seien ausgemacht worden, an einer Stelle ging es nicht mehr weiter. Auch das müsse geklärt werden, um die Befahrung zu Ende zu führen. Akribisch werde alles protokolli­ert, allein die Trocknungs­firma koste 6000 Euro. Am Ende des Tages werde dann wohl auch ein Gutachter benötigt, um die Kosten und vor allem deren Übernahme zu klären – wenn es nicht anders zu regeln ist, auch vor Gericht. Siegfried Weißenbach: „Ohne eine genaue Zahl jetzt schon festlegen zu können, rechne ich aufgrund des Schadens mit Kosten zwischen 15000 und 20000 Euro.“

Sechs bis acht Wochen, schätzt der Bürgermeis­ter, werde sich der Umzugsterm­in vermutlich noch einmal hinausschi­eben. Und nicht nur der. Eigentlich sollte im Juni die offizielle Eröffnungs­feier stattfinde­n. Auch dieser Termin ist in der Diskussion. Umzug – trotz Hilfsangeb­ot vieler Eltern –, Eingewöhnu­ngsphase und Feierlichk­eiten kurz hintereina­nder, das wäre trotz hoher Motivation für das Personal ein wenig zu viel. Kemény: „Wir sprechen gerade darüber, ob wir nicht damit in den September gehen sollten.“

 ?? Fotos: Thorsten Jordan ?? Im Keller des Kindergart­en Neubaus in Finning sind rund 200 Liter Wasser ausgetrete­n. Bürgermeis­ter Siegfried Weißenbach zeigt im WC ein Fallrohr, bei dem eine Dichtung gefehlt hat. Ob das die Ursache war, ist aber unklar.
Fotos: Thorsten Jordan Im Keller des Kindergart­en Neubaus in Finning sind rund 200 Liter Wasser ausgetrete­n. Bürgermeis­ter Siegfried Weißenbach zeigt im WC ein Fallrohr, bei dem eine Dichtung gefehlt hat. Ob das die Ursache war, ist aber unklar.
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