Was ist das Problem?
● Der Staudamm des Forggensees bei Roßhaupten wurde von 1950 bis 1954 erbaut. Nach 64 Jahren ist nun eine große Sanierung fällig.
● Beim Bau wurden laut der Betreiber firma Uniper Kraftwerke GmbH na türliche Risse im Fels, auf dem der Damm steht, mit Zement verfüllt. Diesen hat das Wasser über die Jahre
hat Alternativen organisiert. Das bedeutet für die Kinder allerdings längere Fahrwege. Der normale Linienverkehr nach Halblech fällt während der Bauphase aus.
Mit großen Auswirkungen rechnet Gschwill auch für die Betriebe im Ort. Nicht nur deren Mitarbeiter kommen oft von auswärts, gerade die Geschäfte leben vom Durchgangsverkehr und den Gästen. Auch für die Bauern, die die Baustelle von ihren Feldern trennt, werden die Fahrten zu ihren Wiesen im Sommer zu einer Herausforderung. Per Traktor die Umleitung über Lechbruck oder Füssen zu nutzen, ist zeitintensiv und schwierig.
Beeinträchtigungen befürchten zudem die Segler und die Fischerei. „Am See gibt es über 500 Boote, die nicht zu Wasser gelassen werden herausgewaschen und auch die Dammdichtung wurde bereits in Mit leidenschaft gezogen. Die Folge: Wasser sickert zunehmend durch. ● Dass der Damm kaputt ist, stellte Uniper im Januar nach einer Reihe von regelmäßigen und außerordent lichen Prüfungen fest. Seitdem wurde die Sanierung geplant.
können“, sagt Jürgen Jentsch, Vorsitzender des Segelclubs FüssenForggensee. Der Verein hievt mit seinem Kran ab Juni die großen Boote vieler Segler aus dem Umland ins Wasser. Das bringt Geld in die Vereinskasse, ebenso wie Klubheimund Regattabetrieb. Fehlen hier Wochen oder gar der Sommer, rechnet Jentsch mit Einbußen zwischen 30 und 40 Prozent. Dazu leide der Trainingsbetrieb.
Ob und wann der See aufgestaut werden kann, entscheidet sich laut Uniper bis Ende Mai. Dabei reden auch die zuständigen Behörden mit. Aufgestaut wird erst, wenn es sicher ist. „Um einen Wiederaufstau im Sommer und eine Dammsanierung im laufenden Betrieb des Sees zu ermöglichen, haben wir die beste, schnellste, aber auch kostenintenGmbH
sivste Variante gewählt“, sagt Carsten Gollum, Leiter der Uniper Kraftwerksgruppe Lech. Grund: Man wisse um die große touristische Bedeutung des Sees für die Region.
Andererseits ist der Forggensee aber in erster Linie ein Betriebssee, der für den Hochwasserschutz der Kommunen bis hinunter nach Augsburg und zur Stromerzeugung angelegt wurde. Beides wird durch die Bauarbeiten laut Uniper nicht beeinträchtigt. Völlig reizlos ist aber auch der leere See nicht. Derzeit tummeln sich dort bei schönem Wetter viele Wanderer, geschichtlich Interessierte und Fotografen. Denn die Mondlandschaft mit den Überbleibseln der versunkenen Häuser lohnt einen Ausflug. Selbst die Baustelle zieht an den Wochenenden etliche Menschen an.