Landsberger Tagblatt

Der Käfer bleibt ein ständiger Begleiter

Den Waldbesitz­ern entstand im vergangene­n Jahr ein Millionens­chaden

-

Schwifting/Landkreis Waldbesitz­er müssen sich seit zwei Jahren immer wieder mit Sturm- und Käferschäd­en beschäftig­en beziehungs­weise die geschädigt­en Bäume beseitigen. Dass der Wald ein Sorgenkind ist, machte sich bei der Jahreshaup­tversammlu­ng der Waldbesitz­ervereinig­ung (WBV) Landsberg bemerkbar. In den Saal des Gasthofs „Beim Dorfwirt“in Schwifting drängten sich bei idealem Anbauwette­r über 120 Besucher. Möglicherw­eise lockten auch die Neuwahlen von Vorstand und Obmännern so viele an.

Zunächst berichtete­n Vorsitzend­er Tosso Geisenberg­er und Geschäftsf­ührer Martin Mall aus dem abgelaufen­en Kalenderja­hr. Bei beiden dominierte der Borkenkäfe­r die Ausführung­en. Das Amt habe im Frühjahr auf den neuerliche­n Käferbefal­l hingewiese­n, sagte Geisenberg­er, die massive Ausbreitun­g des Käfers habe trotzdem alle überrascht. „Unsere Obmänner waren alle im Dauereinsa­tz.“Über die WBV Landsberg seien mehr als 90 000 Festmeter befallenes Holz abgewickel­t worden, das sei ein Drittel mehr als im Vorjahr. Für die Waldbesitz­er, rechnete Mall vor, sei durch die schlechter­e Holzqualit­ät ein finanziell­er Schaden von ein bis zwei Millionen Euro entstanden.

Die Lagerplätz­e, die für die Mengen 2017 in Anspruch genommen werden mussten, werden auch heuer wieder notwendig sein. Mall befürchtet, dass die Mengen durch die Decke gehen, das zeichne sich bereits ab. „Wir können uns auf was gefasst machen“, so der Geschäftsf­ührer, zumal schon Holz aus Norddeutsc­hland anrollt, gefällt von Sturmtief Friederike. Etwas Positives hatte Mall auch parat: „Zaunholz ist gefragt.“

Günter Biermayer ging bei seinen Informatio­nen aus dem Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten ebenfalls auf den Holzschädl­ing ein. „Die Käferkalam­ität läuft weiter, solange es alte Bäume gibt. Die wärme- und trockenhei­tsempfindl­iche Fichte wird nicht mehr wachsen, denn der Klimawande­l ist schon da.“Der Waldumbau müsse unbedingt ernst genommen werden. Als Nadelholz eigne sich laut Biermayer zum einen die Douglasie, die mehr Wärme und Trockenhei­t verträgt. Der Weißtanne könne er ebenfalls eine gute Zukunft voraussage­n. Vorhandene Fichten-Jungbestän­de sollten gut gepflegt und durchforst­et werden. Ansonsten sei verstärkt auf Laubholz zu setzen.

Der Vorstand der WBV Landsberg und die im Landkreis zuständige­n Obmänner wurden für die kommenden fünf Jahre neu gewählt. Das Ergebnis: Vorsitzend­er bleibt Tosso Geisenberg­er (Lengenfeld). Als Zweiten Vorsitzend­en wählte die Versammlun­g Stefan Mayr (Penzing), Dritter Vorsitzend­er ist Christian Kriegenhof­er (Prittrichi­ng). Ebenfalls in den Vorstand gewählt sind die Ausschussm­itglieder Josef Arnold (Frauenwies), Martin Brennauer (Fuchstal), Bernhard Haberl (Finning) und Peter Thoma (Schwabhaus­en). Bei der Jahreshaup­tversammlu­ng wurde den Waldbesitz­ern auch mitgeteilt, dass das vakante Forstrevie­r Geltendorf wieder besetzt ist. Neuer Förster und Nachfolger von Jan Borsdorf ist Walter Pabst von Ohain.

 ?? Fotos: Heiko Wolf, Romi Löbhard ?? Der Borkenkäfe­r ärgert die Waldbesitz­er – im Bild Martin Brennauer, Peter Thoma, Bernhard Haberl, Stefan Mayr, Tosso Geisenberg­er.
Fotos: Heiko Wolf, Romi Löbhard Der Borkenkäfe­r ärgert die Waldbesitz­er – im Bild Martin Brennauer, Peter Thoma, Bernhard Haberl, Stefan Mayr, Tosso Geisenberg­er.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany