Früher eine Lösung fordern
Wohl kaum eine andere Stadt in Oberbayern schmückt sich derart mit Attributen wie „nördlichste Stadt Italiens“, „südländisches Flair“oder „dort, wo die Romantik zuhause ist“. Zu verdanken hat das Landsberg vor allem seiner historischen Altstadt, die zu erhalten sich Generationen auf die Fahnen geschrieben haben.
Doch durch diese Attraktivität mehren sich, vor allem in Zeiten von exorbitanten Preisen in Ballungsräumen, auch die Begehrlichkeiten nach neuem, adäquatem und hochwertigem Wohnraum in dieser stilvollen Umgebung von hoher Lebensqualität. Und schon haben wir das Dilemma: Wohnraum in einem historischen Stadtkern ist nun einmal endlich und die baulichen Ansprüche zeitgemäßen Wohnens unterscheiden sich halt nun mal von denen des Mittelalters.
Natürlich hat Landsberg zum Erhalt des historischen Stadtkerns eine Altstadtsatzung erlassen. Doch eine Satzung ist immer nur so gut wie diejenigen, die sie überwachen. Und damit ist der Stadtrat gefordert. Natürlich müssen auch Kompromisse eingegangen werden, schließlich möchte niemand in einem Museumsort leben. Doch jede bauliche Veränderung hinzunehmen, wie in der Vergangenheit zu oft geschehen, ist gefährlich. Die Altstadt läuft Gefahr, ihren Charakter zu verändern.
Die Schlussfolgerung muss lauten: Früher hinsehen und selbstbewusst, am besten mit dem Bauherrn eine Lösung anstreben.