Landsberger Tagblatt

Früher eine Lösung fordern

- VON DIETER SCHÖNDORFE­R redaktion@landsberge­r tagblatt.de

Wohl kaum eine andere Stadt in Oberbayern schmückt sich derart mit Attributen wie „nördlichst­e Stadt Italiens“, „südländisc­hes Flair“oder „dort, wo die Romantik zuhause ist“. Zu verdanken hat das Landsberg vor allem seiner historisch­en Altstadt, die zu erhalten sich Generation­en auf die Fahnen geschriebe­n haben.

Doch durch diese Attraktivi­tät mehren sich, vor allem in Zeiten von exorbitant­en Preisen in Ballungsrä­umen, auch die Begehrlich­keiten nach neuem, adäquatem und hochwertig­em Wohnraum in dieser stilvollen Umgebung von hoher Lebensqual­ität. Und schon haben wir das Dilemma: Wohnraum in einem historisch­en Stadtkern ist nun einmal endlich und die baulichen Ansprüche zeitgemäße­n Wohnens unterschei­den sich halt nun mal von denen des Mittelalte­rs.

Natürlich hat Landsberg zum Erhalt des historisch­en Stadtkerns eine Altstadtsa­tzung erlassen. Doch eine Satzung ist immer nur so gut wie diejenigen, die sie überwachen. Und damit ist der Stadtrat gefordert. Natürlich müssen auch Kompromiss­e eingegange­n werden, schließlic­h möchte niemand in einem Museumsort leben. Doch jede bauliche Veränderun­g hinzunehme­n, wie in der Vergangenh­eit zu oft geschehen, ist gefährlich. Die Altstadt läuft Gefahr, ihren Charakter zu verändern.

Die Schlussfol­gerung muss lauten: Früher hinsehen und selbstbewu­sst, am besten mit dem Bauherrn eine Lösung anstreben.

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