Ein Bild für viele Hochzeitsalben
Einweihung Der Herkomer-Park rund um den Mutterturm und das Museum sind fertiggestellt. Es sieht nun wieder so aus wie zu Zeiten von Hubert von Herkomer. Trinkwasser sprudelt auf Knopfdruck
Landsberg Auch wenn es zurzeit noch einige kahle Stellen im Rasen um den Mutterturm in Landsberg gibt, ist die Neugestaltung des Herkomer-Parks nun abgeschlossen. Gestern wurden die Außenanlagen von Oberbürgermeister Mathias Neuner und zahlreichen Gästen offiziell eingeweiht.
Bei einem Rundgang erläuterte Mario Düchs, zuständig für das Stadtgrün in Landsberg, die abgeschlossenen Arbeiten. Höhepunkt der kleinen Führung durch den Herkomer-Park war das „Anzapfen“des Herkomer-Brunnens am Lechhang hinter dem Museum. „600 Arbeitsstunden haben die Mitarbeiter des Bauhofes allein in die Wiederherstellung des Trinkwasser-Brunnens gesteckt“, berichtete Düchs im Gespräch mit dem LT. Auf Knopfdruck sprudelt Landsberger Trinkwasser aus dem Brunnen, der in vergangenen Zeiten über eine Quelle gespeist wurde, die aber längst versiegt ist.
Oberbürgermeister Neuner ist sichtlich erfreut darüber, dass die Anlage, die nach Originalplänen, gepaart mit modernen Gesichtspunkten angelegt wurde, „so schön geworden ist“. Er dankte den Menschen, die an der Umsetzung des Projektes, das mit der Schließung des Herkomer-Museums 2012 begonnen wurde, beteiligt waren. „Nur durch diese Unterstützung und viele Spenden war es überhaupt möglich, das alles zu realisieren“, sagte das Stadtoberhaupt.
Laut Mario Düchs liegen die Kosten für die Außenanlagen samt Brü- cken, Wegebau, Pflanzarbeiten, Brunnen und Herkomer-Denkmal bei rund 190 000 Euro. 5000 Euro davon stammen aus der SparkassenStiftung, die den Betrag dem Historischen Verein Landsberg vor etlichen Jahren übergeben hatte. „Sechs Jahre haben wir jetzt gewartet, bis wir das Geld endlich weitergeben konnten“, freut sich die Vorsitzende, Sigrid Knollmüller. Weitere 3500 Euro hat der Historische Verein für die Stele gespendet, auf der die neue Büste Hubert von Herkomers steht. Diese ist im Übrigen eine Spende des Landsberger AltOberbürgermeisters Franz Xaver Rößle, so Düchs.
Wie im LT bereits berichtet, sind die Außenanlagen um den Mutterturm und das wieder eröffnete Herkomer-Museum samt Café wieder so angelegt worden, wie sie Hubert von Herkomer, der Landsberger Maler, Automobilpionier und Visionär, einst angelegt hatte, nämlich in der Art eines englischen Landschaftsparks. Verschlungene Wege, Brunnen aus Tuffstein und Brücken prägten das Bild und prägen es auch jetzt wieder. „So etwa muss es damals ausgesehen haben. Und heute sind wir froh, dass wieder Leben eingezogen ist in dieses wunderschöne historische Erbe der Stadt“, brachte Mathias Neuner seine Begeisterung zum Ausdruck. Besonders bedankte er sich bei den Mitarbeitern des Bauhofes, die „mit viel Herzblut und großem Engagement“gearbeitet hätten. „Was unsere Mitarbeiter hier geschaffen haben, wird künftig in vielen Hochzeitsalben zu sehen sein“, spielte Neuner auf den in der Tat einzigartigen Blick vom Mutterturm in Richtung Lechwehr an, der ein beliebtes Fotomotiv darstellt.
Die Wegeführung durch den Herkomer-Park sei mit das Wichtigste gewesen am gesamten Projekt, erläuterte Mario Düchs den Gästen. Unter anderem gibt es jetzt einen behindertengerechten Weg im Hangbereich zwischen dem Lechufer und dem Mutterturm. Neu ist auch die hölzerne Brücke, die eine gradlinige Verbindung zwischen der Uferpromenade und dem Herkomer-Park bildet.
Der Oberbürgermeister dankt den Spendern