Ein Anbau, der den Ort bereichern soll
Bürgerversammlung Auf der Nordseite der Mehrzweckhalle in Apfeldorf könnte ein Dorfgemeinschaftshaus entstehen. Aber auch noch andere Dinge beschäftigen die Bewohner
Apfeldorf An die 70 Apfeldorfer hatten den Weg zur Bürgerversammlung in die Mehrzweckhalle gefunden. Die Themen, über die Bürgermeister Georg Epple berichtete, reichten von A wie Abwasser bis V wie Verkehr. Die Bürger dagegen hatten Fragen zum Breitbandausbau und zur Sperrung der Lechbrücke zwischen Apfeldorf und Kinsau.
● Anbau Mit Blick auf die Mehrzweckhalle lenkte Rathauschef Georg Epple den Fokus auf die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden Fuchstal, Hofstetten und Thaining durch die Kooperation beim Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK). Damit könne man Fördergelder für die Städtebauförderung abrufen und unter anderem das Dorfgemeinschaftshaus realisieren, das als Anbau auf der Nordseite der Mehrzweckhalle entstehen könnte. Das wäre eine Bereicherung für Apfeldorf und man könnte um die 150 Personen bewirten und unterbringen. Aber: „Zaubern werden wir nicht, und notfalls auf die Bremse drücken“, sagte Georg Epple mit Blick auf die Finanzen.
● Internet Zum Thema schnelles Internet war Klaus Strauß von der Telekom bei der Versammlung zu Gast. Er erklärte, warum es beim Ausbau zu Verzögerungen gekommen ist Einige Apfeldorfer kritisierten, dass sie zwar neben dem Verteilerkasten wohnen, trotzdem aber nicht in den Genuss von 50 Mbit/Sekunde kommen, weil sie bereits vor dem Ausbau mit mehr als 20 Mbit/s surfen konnten.
● Vollsperrung Die von Mai bis September geplante Vollsperrung der Lechbrücke zwischen Apfeldorf und Kinsau beschäftigt die Bürger. Offenbar aus Kostengründen, so Bürgermeister Georg Epple, gibt es keine Möglichkeit, die Brücke während der Bauarbeiten für Fußgänger, Radfahrer oder einspurigen Verkehr offenzuhalten. Was die Apfeldorfer erwarten könnte, war am Wochenende rund um Schongau zu sehen, nachdem wegen eines Unfalls die Lechbrücke der Umfahrung für eineinhalb Stunden gesperrt werden musste. Es gab ein Verkehrschaos, weil auch die alte Lechbrücke in Schongau saniert wird.
● Abwasser Ein Thema von Epple waren die Abwasserleitungen. Nach den vielen Starkregen des vergangenen Jahres habe man sehr viele Fremdwassereinleitungen gehabt. „Fremdwasser müssen wir bezahlen“, sagte er. Deshalb müsse jeder Hausbesitzer dafür sorgen, dass Regenwasser versickern kann oder in Zisternen zurückgehalten wird.
● Umwelt Im Jahr der Biene werden die gemeindlichen Wiesen in Apfeldorf seltener gemäht, um die Vielfalt Pflanzen- und Tierwelt zu erhalten. Zudem, so Epple, gehe die Kommune aktiv gegen die Lichtverschmutzung vor, die neuen LEDLeuchten der Straßenlampen sollen zielgerichtet leuchten. Noch fehlen einzelne Bereiche, etwa die Flößerstraße, wo die alten Lampen umgerüstet werden müssen.
● Haushalt Ausgelegt war auch der Haushaltsentwurf der Gemeinde, der am Tag zuvor schon im Gemeinderat beschlossen worden war (siehe Infokasten). Dabei hatte Epple gegenüber dem Publikum gesagt, dass man keine (finanziellen) Abenteuer wagen werde. Er hofft, dass nicht alle Mittel aus der geplanten Darlehensaufnahme (eine Million Euro) abgerufen werden müssen.
● ÖPNV Mehr Einsatz seiner Bürger wünscht sich Epple beim Thema ÖPNV. Ein Schongauer Busunternehmen biete am Samstag eine Busverbindung von Apfeldorf nach Schongau an, die aber nicht genutzt werde. Er habe das Angebot einmal ausprobiert und sei als einziger Fahrgast von Apfeldorf nach Schongau gefahren. Das Angebot werde eingestellt, wenn es nicht mehr Bürger nutzen würden.