Nürnberg ist bereit
2. Bundesliga Den Franken fehlt nur noch ein Sieg zum achten Bundesliga-Aufstieg
Nürnberg Dieses Vorglühen vor der großen Aufstiegsparty war schon mal erstklassig: Die Nürnberger Spieler ließen sich ausgelassen vor der Fankurve feiern, Trainer Michael Köllner drehte gar eine Ehrenrunde im noch lange nach dem Abpfiff vollen Stadion.
„Es geht weiter, es ist nichts passiert“, sagte der Coach nach dem 2:0 (1:0) der Franken am Montag gegen Braunschweig zwar pflichtschuldig. Aber das war freilich geschwindelt. Spätestens nach diesem Tanz in den Mai zweifelt keiner mehr an der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. Im Rausch des souveränen Sieges stimmten die verzückten Anhänger des Clubs nach dem Schlusspfiff bereits Europapokal-Gesänge an. Fünf Punkte beträgt der Vorsprung auf die drittplatzierten Holstein Kieler weiterhin, aus den letzten zwei Saisonspielen reicht ein Sieg oder zwei Unentschieden zur Rückkehr in das Oberhaus. Schon am Sonntag will Köllner „in Sandhausen wieder den Deckel draufmachen“.
Vor einem Jahr hatte er im Rhein-Neckar-Kreis noch den Klassenverbleib für den wankende FCN sichergestellt – aber das scheint Ewigkeiten her. Mittlerweile ist aus den Nürnbergern eine Siegertruppe geworden, die sich den achten Aufstieg in die Bundesliga – das gelang noch keinem anderen Team – cool verdient.
2. BUNDESLIGA
1. FC Nürnberg Eintr. Braunschweig 2:0 Tore
Zuschauer nie ein Zweitligist verspielt. Gerade das aber ist es, was die fränkischen Anhänger nervös macht. Der Club hat sich über die Jahrzehnte hinweg den Ruf erarbeitet, jede Möglichkeit zu nutzen, wenn es um das heftigst anzunehmende Scheitern geht.
Am kommenden Spieltag geht es nach Sandhausen. Baden-württembergische Provinz. Sollte es da nicht mit einem Sieg und dem achten Bundesliga-Aufstieg klappen, wartet am letzten Spieltag das Topteam aus Düsseldorf auf die Nürnberger. Es braucht nicht viel, um sich dann in die Gedankenwelt der Nürnberger hineinzuversetzen. Hat man einmal seine Rolle gefunden, ist es schwer, sie wieder abzustreifen. Aber immerhin hat auch manch Schussel in der Schule die Kurve bekommen. Depp muss ja nicht Depp bleiben.