Münzgeld kostet künftig
Banken Die Sparkasse sammelt das Hartgeld in Safebags und schickt es zum Zählen. Dafür müssen seit heute die Kunden bezahlen
Landsberg Wer künftig bei der Sparkasse Landsberg-Dießen Münzgeld abgeben will, muss Gebühren zahlen. Das Geld wird in einen sogenannten „Safebag“(Sicherheitsbeutel), gepackt und an einen Dienstleister geschickt und erst dort gezählt, wie die Bereichsleiterin Marketingmanagement, Sabine Schölzel dem LT berichtet. Pro Safebag würden vier Euro verlangt, und in eine dieser Taschen passten ein Kilogramm Hartgeld. „Welche Summe das ist, kann ich nicht sagen.“
Die Sparkasse Landsberg ist mit dieser Entscheidung nicht alleine, im Netz finden sich zahlreiche Beispiele von Geldinstituten, die Hartgeld nur noch gegen Gebühr übernehmen. Denn das Zählen und in Geldrollen verpacken sowie die Logistik für das schwere Hartgeld sorgen für Mühe und Kosten bei den Banken. Auch wenn sie das Geld bei der Bundesbank abgäben, koste dies, so Sabine Schölzel. „Einige Wettbewerber haben sich im letzten Jahr aus der Hartgeldannahme zurückgezogen und bei uns kommt mehr herein“, berichtet sie.
Die Sparkasse wolle weiter für die Bargeldversorgung da sein, aber Kosten auch verursachergerecht umlegen. Thema sei die Hartgeldannahme und -ausgabe beim Einzelhandel und beim Automatengeschäft. Selbstverständlich könnten am Weltspartag aber Kinder ihre Spardosen bringen, ohne dass sie Gebühren zahlen müssten. Auch wenn die Kirchen den Inhalt der Klingelbeutel ablieferten, gibt es laut Schölzel Sonderkonditionen, ebenso bei privaten Spendenaktionen. Grundsätzlich werde aber nur Hartgeld von Kunden mit Konto angenommen, auf das dann das Geld aus dem Safebag eingezahlt werde. Sparkassenkunden, die künftig Hartgeld bei der Sparkasse holen, müssen 25 Cent pro Rolle zahlen, für Nichtkunden kosteten sie einen Euro.
Bei der VR-Bank StarnbergHerrsching-Landsberg gibt es für den Privatkunden noch keine Gebühren, sollte er Bargeld einzahlen wollen, „für Geschäftskunden ist das individuell geregelt“, so Pressesprecher Johann Oberhofer. Auch bei der Ausgabe sei dies so. Es sei kein Thema, wenn ein Händler mal die eine oder andere Rolle Ein-Euro-Stücke abhole, aber bei Kunden, die 300 Rollen holten, dann schon: „Wir gehen immer vom Aufwand aus.“
Bei der VR-Bank LandsbergAmmersee war am Montag kein Ansprechpartner zu diesem Thema erreichbar. Laut der Homepage des Geldinstituts wird Geschäftskunden eine Bargeldversorgung und -entsorgung angeboten.