Ein gut getaktetes Duo
Rathauskonzert Akemi Murakami und Christoph Hartmann spielen zum Abschluss der Saison weniger bekannte Stücke
Landsberg Ein Oboist, der seinem Instrument besonders in den Höhen wunderbar schmeichelnde Töne entlockt und eine Pianistin, die zeigt, wie hervorragend der Landsberger Rathausflügel klingt, wenn nur die richtigen Hände/Finger ihn bespielen: Das letzte Rathauskonzert der Saison war würdiger Abschluss und zugleich Appetizer für die kommende Saison.
Christoph Hartmann und Akemi Murakami hatten noch einmal sehr viele Musikbegeisterte in den Festsaal gelockt – zu einem Programm, das eher weniger bekannte Stücke beinhaltete. Der Landsberger Christoph Hartmann, Oboist bei den Berliner Philharmonikern, ist in seiner Heimatstadt längst eine Institution mit treuen Fans, doch auch Akemi Murakami, unter anderem Initiatorin einer Liederabendreihe, hat sich in der Lechstadt bereits einen Namen gemacht. Die Pianistin gastierte gemeinsam mit Sänger in der Konzertreihe der Evangelischen Kirchengemeinde.
Das Duo Hartmann-Murakami eröffnete mit „Souvenir de Berlin“von Theodore Lalliet. Hier zeigte Hartmann, warum er immer wieder zu Recht gefeiert wird: Sein Spiel ist nuanciert, technisch ausgereift, voller gefühlvoller Effekte und vor allem gnadenlos virtuos. Seine Finger fliegen schier über die Klappen des Instruments und er verliert doch nie den Überblick. Akemi Murakami agierte als ebenbürtige Partnerin. Die Pianistin offerierte Fähigkeiten, die von feinstem Pianissimo bis zum dreifachen „f“, von weich-gedämpftem Anschlag bis zum zartgehauchten Nachhall alles beinhalteten, was an musikalischen Raffinessen an einem Flügel möglich ist.
Die beiden Musiker präsentierten sich von Beginn an als hervorragendes, gut getaktetes Duo, das sich nicht nur in der Virtuosität findet. Die melancholisch-elegische, sehr getragene Sonate von Francis Poulenc sorgte genauso für pure Begeisterung unter den Zuhörern wie auch die drei Romanzen von Robert Schumann mit ihren eher stillen, dynamisch sich aufbauenden Passagen. Absoluter Höhe- und zugleich Schlusspunkt war das Rondo des Concertinos, mit hinreißend interpretierten, virtuosen Läufen.