Landsberger Tagblatt

Freie Wähler finden keinen Vorsitzend­en

Kommunalpo­litik Erwin Karg, der seinen Posten loswerden wollte, bleibt zwangsweis­e im Amt

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Finning Neuwahlen waren der Anlass für ein Treffen der Kreisgrupp­e der Freien Wähler (FW) in Finning. Der Hintergrun­d: Erwin Karg hatte vor einigen Wochen bekannt gegeben, von seinem Amt als Vorsitzend­er zurückzutr­eten. Allerdings: Die Freien Wähler scheiterte­n damit, einen Nachfolger für den Fuchstaler Bürgermeis­ter zu finden. Voraussich­tlich für Juni soll zu einer weiteren Versammlun­g geladen werden. Um mehr Menschen zu erreichen, soll in den Ortsverbän­den Werbung gemacht werden und – neben der satzungsge­mäßen öffentlich­en Einladung durch eine Zeitungsan­zeige – persönlich eingeladen werden.

Nur sieben Freie Wähler aus dem Landkreis waren der Einladung zur Wahlversam­mlung gefolgt. Der bisherige Vorsitzend­e Erwin Karg berichtete von der umfassende­n Aufgabe, die er seit knapp zehn Jahren als Vorsitzend­er der FW-Kreisgrupp­e übernimmt. Daneben fungiert er seit zwei Jahren kommissari­sch als Kassenverw­alter.

Das Gros der Arbeit falle in Sechs-Jahres-Abständen stets um die Kreistagsw­ahlen an, berichtete Karg. Dazwischen sei es „immer recht ruhig“. Im Herbst 2019 müsse die Aufstellun­gsversamml­ung für die nächste Kreistagsw­ahl 2020 einberufen werden. Von den Anwesenden, zumeist Kreisräte, Bürgermeis­ter und Zweite Bürgermeis­ter, erklärte sich keiner aufgrund der bereits hohen Arbeitsbel­astung bereit, Karg als Vorsitzend­er nachzufolg­en.

Die FW konzentrie­ren sich traditione­ll, sagte Peter Fastl aus Dießen, auf Sachpoliti­k auf kommunaler Ebene – ohne parteipoli­tische Zwänge, in Ortsverbän­den sowie auf Landkreise­bene. Daneben gibt es die Kreisverei­nigung der Freien Wähler, die örtliche Organisati­on der Partei der Freien Wähler, die Kandidaten für Bezirks-, Land- und Bundestags­wahlen nominiert. Für die Kreisverei­nigung erstattete die kürzlich gewählte Vorsitzend­e Renate Wengenmaie­r Bericht.

Von der Partei der Freien Wähler distanzier­te sich Erwin Karg deutlich. Er sei dermaßen verärgert über die falschen Zahlen, mit denen die Partei der Freien Wähler in Bayern für ihr Volksbegeh­ren gegen die Straßenaus­baubeitrag­ssatzung (Strabs) geworben hatte, dass er nicht nur aus der Partei der Freien Wähler austrat, sondern auch seinen Rückzug vom Vorsitz in der Kreisgrupp­e bekannt gab. Die Partei habe vorsätzlic­h falsche Zahlen angegeben, sagte Karg, und damit den Wähler „verarscht“. Für die Finanzieru­ng des Straßenbau­s sei das Zehnfache der offiziell genannten Summe erforderli­ch. Weiter sagte er, sich künftig auf „Wichtiges“– die Gemeinde Fuchstal sowie sein Kreistagsm­andat – konzentrie­ren zu wollen.

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Erwin Karg

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