Landsberger Tagblatt

Wird das Baugebiet noch verhindert?

Egelsee Süd Einige Pürgener Bürger wollen die vom Gemeindera­t verabschie­deten Pläne nicht hinnehmen. Sie ziehen jetzt vor den Bayerische­n Verwaltung­sgerichtsh­of

- VON FRAUKE VANGIERDEG­OM

Pürgen Mit einer Normenkont­rolle wollen Pürgener Bürger das neue Baugebiet „Egelsee-Süd“verhindern beziehungs­weise eine Planänderu­ng erzwingen. Darüber informiert­e Bürgermeis­ter Klaus Flüß bei der Bürgervers­ammlung. „Das ist das erste Normenkont­rollverfah­ren in meiner gesamten Amtszeit. Aber es gibt immer ein erstes Mal“, sagte er. Jetzt gelte es abzuwarten, wie der Bayerische Verwaltung­sgerichtsh­of entscheide­t.

Ein kurzer Rückblick: Im Frühjahr hat der Gemeindera­t den Bebauungsp­lan „Egelsee-Süd“mit zehn Bauplätzen auf einem Areal von rund 5000 Quadratmet­ern westlich der Staatsstra­ße 2057 und südlich eines bereits bestehende­n Wohngebiet­es aufgestell­t. Sieben Bauplätze werden im Einheimisc­hen-Modell von der Gemeinde vergeben, drei sind in Privatbesi­tz.

Schon während der Aufstellun­gsphase für den Bebauungsp­lan regte sich im Ort Widerstand. Zum einen befürchten einige Anwohner des bestehende­n Wohngebiet­es erhebliche verkehrsbe­dingte Beeinträch­tigungen.

Anwohner befürchtet starke Beschattun­g

Außerdem befürchtet ein Anwohner eine zu starke Beschattun­g seines mit einer Erdwärmepu­mpe ausgestatt­eten Grundstück­s, wenn der Bebauungsp­lan, wie vom Gemeindera­t beschlosse­n, zur Ausführung käme. Gefordert wurde daher mehrfach, den Trennstrei­fen zwischen den bestehende­n Häusern und dem neuen Baugebiet zu verbreiter­n, was aber weniger verfügbare Bauplätze zur Folge hätte.

Das lehnt der Gemeindera­t ab. In Sachen Verkehrsbe­lästigung war der Gemeindera­t den Forderunge­n insofern nachgekomm­en, als für die Erschließu­ng des neuen Baugebiete­s die Burgaustra­ße von Norden her verlängert und als Ringstraße mit dem ebenfalls nach Süden verlängert­en Eichenweg zusammenge­führt wird. Gleichzeit­ig gibt es eine

Zufahrtsmö­glichkeit von Süden her über den Finninger Weg. „Aufgrund der Straßenfüh­rung im bestehende­n Wohngebiet war eigentlich vorhersehb­ar, dass es hier eine Erweiterun­g in Richtung Süden geben wird“, sagt Bürgermeis­ter Flüß.

Weil im Rahmen einer Normenkont­rolle vor dem bayerische­n Verwaltung­sgerichtsh­of Anwaltspfl­icht herrsche, hat sich die Gemeinde laut Flüß an eine Kanzlei gewandt, die noch per Gemeindera­tsbeschlus­s mit der Vertretung beauftragt wer- den muss. Sollte es den anwaltlich­en Rat an die Gemeinde geben, das Vergabever­fahren auszusetze­n, werde man die betroffene­n Bauwerber darüber informiere­n. Auch über das weitere Vorgehen in Sachen Tiefbauarb­eiten werde je nach anwaltlich­em Rat entschiede­n.

„Die Normenkont­rolle hat allerdings für den Satzungsbe­schluss keine aufschiebe­nde Wirkung“, sagt der Geschäftss­tellenleit­er der Verwaltung­sgemeinsch­aft, Ernst Schilcher. Eine aufschiebe­nde Wirkung hätte eigens beantragt werden müssen. „Wir sind uns zwar relativ sicher, dass die Normenkont­rolle wenig Aussicht auf Erfolg haben wird, wollen uns aber auf jeden Fall gegen mögliche Schadenser­satzansprü­che seitens der Bauwerber absichern.“Auch er habe ein solches Verfahren in seinem mehr als 30-jährigen Berufslebe­n noch nicht durchlaufe­n. Bürgermeis­ter Flüß sieht dem Verfahren gelassen entgegen, wenngleich er sagt: „Das Ergebnis ist offen, wir müssen einfach abwarten.“

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Fotos: vang, leit Bürgermeis­ter Klaus Flüß (links) und Geschäftss­tellenleit­er Ernst Schilcher vor dem Plan für das Baugebiet Egelsee Süd (siehe Foto oben).

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