Von wegen Keuchhusten
Konzert Zum Jubiläum des Eglinger Sängerkreises wird nicht nur gesungen. Ein Blick ins Archiv
Egling 110 Jahre besteht der Sängerkreis Egling bereits und der gemischte Chor hat sein Jubiläum mit einem Chorkonzert in der Schulturnhalle gefeiert. Sieben Chöre aus dem Chorverband Landsberg haben dem Geburtstagskind die Aufwartung gemacht, und dazu der Männerchor aus der Nachbargemeinde Steinbach. Insgesamt standen rund 200 Sänger auf der Bühne.
Als die Anspannung nach einem „abwechslungsreichen, bunten und sehr lustigen Konzert“, so Kreischorleiterin Veronika Graser, der Organisatoren spürbar nachgelassen hatte, griff der Sängerkreis-Vorsitzende Paul Berchtold ganz tief in die Kiste alter Berichte. Er verlas eine Richtigstellung der Zeitung aus der Gründerzeit des Vereins. Demnach beruhe es auf Unwahrheit, dass die Eglinger Wirtin gesagt habe, der Gesangverein Egling führe den Namen „Keuchhusten“.
Und wer den gemischten Chor und das Männerensemble des Sängerkreises Egling, jeweils unter dem Dirigat von Veronika Graser, an diesem Abend erleben durfte, wie sie nach Melodien von Pasquale Thibaut harmonisch und wohlklingend die grenzenlose Wirkung von Musik interpretierten und die Schwalben im Frühling begrüßten, der mochte gerne glauben, dass eher Bürgermeister Ferdinand Holzer mit seiner Erinnerung zur Gründung des Gesangvereins in Egling recht haben muss.
Zwist und Ärger hätten 1908 in der Gemeinde geherrscht, berichtete Ferdinand Holzer aus der Ortschronik. Es sei der Posthalter Gotthard Widmann gewesen, der die Idee hatte, diese Unstimmigkeiten mithilfe des Gesangs aus der Welt zu schaffen. Das war also der wahre Grund, dass damals 22 begeisterte Männer den Sängerkreis Gemütlichkeit Egling gegründet haben – und keine Spur von Keuchhusten.
Beim Konzert in der Schulturnhalle hatten nach dem Jubiläumschor die Sänger aus Erpfting die Bühne für sich. Unter der Leitung von Katalin Zemberi besangen sie unter anderem „All die schönen Jahre“(Pasquale Thibaut). Die Singgemeinschaft Pürgen-Hofstetten mit Klaus Wieland am Dirigentenpult huldigte dem Romantiker Robert Schumann mit einem holden Frühlingsgruß. Für einen lustigen Auftritt sorgte Rupert Dellinger mit dem Männerchor aus Steinbach und dem „Ehekrüppelchor“.
Der Gesangverein Harmonie aus Stoffen (Leitung Veronika Graser) interpretierte gefühlvoll Brahms Liebeslied op. 39 Nr. 15. Die Landfrauen unter Chorleiterin Martha Verweinen sangen „Liabs Lebm“von Kathi Stimmer-Salzeder. Die Singgemeinschaft Walleshausen unter dem Dirigat von Anton Trohorsch („Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“) und der gemischte Chor aus Geltendorf („Wer singt, hat mehr vom Leben“) bildeten den Abschluss.