Landsberg, Stadt der Gauben
Gauben in der Altstadt, ein Thema, das nicht nur den Bauausschuss beschäftigt. Auch viele Landsberger Bürger regen sich über die neue Vielfalt auf. Denn die Gauben schießen aus den Landsberger Dächern immer mehr – wie Pilze im Wald – hervor. Und: sie werden immer größer. Deshalb verhängte jetzt die Stadt Landsberg eine Geldbuße gegen einen Hausbesitzer, der ein wenig übers Ziel hinausgeschossen war.
Er hatte eine nachträglich eingebaute Dachgaube um 60 Zentimeter länger und 30 Zentimeter höher gebaut als in den ursprünglichen Planungen genehmigt. Das Haus im Klösterl verfügt also im zweiten Obergeschoss über eine 4,30 Meter lange und 2,90 Meter hohe Gaube.
Reagiert die Stadt kleinkariert, weil sie in Sachen Bausünden nun etwas rigoroser vorgeht? Ich finde nicht, denn die Gauben verändern die Dachlandschaft in der Altstadt maßgeblich.
Aber wie immer gibt es natürlich zwei Seiten. Klar ist es für den Bauherren ärgerlich, wenn er nur eine kleine Gaube genehmigt bekommt, denn durch mehr Licht kann er seine Dachwohnungen für die Mieter noch attraktiver machen. Allerdings weiß man als Bauherr auch genau, dass die Innenstadt ein sensibler Bereich ist. Wer durch die Landsberger Altstadt geht und mal den Blick nach oben wendet, wird feststellen, dass an vielen alten Häusern die Dächer voll von neuen – ziemlich bombastischen Gauben sind. Jüngstes Beispiel ist ein Haus am Landsberger Vorderanger, dessen Rückseite jetzt gleich vier (erlaubte) Gauben schmücken. Im Klösterl griff der Bauauschuss jetzt ein und forderte keinen Rückbau, sondern 500 Euro.
Eine Summe, die so mancher Bauherr wohl in Kauf nimmt, wenn er dafür mehr Wohnraum bekommt. Es bleibt also spannend (oder wird noch teurer) auf Landsbergs Dächern.