Landsberger Tagblatt

Landsberg, Stadt der Gauben

- VON ALEXANDRA LUTZENBERG­ER redaktion@landsberge­r tagblatt.de

Gauben in der Altstadt, ein Thema, das nicht nur den Bauausschu­ss beschäftig­t. Auch viele Landsberge­r Bürger regen sich über die neue Vielfalt auf. Denn die Gauben schießen aus den Landsberge­r Dächern immer mehr – wie Pilze im Wald – hervor. Und: sie werden immer größer. Deshalb verhängte jetzt die Stadt Landsberg eine Geldbuße gegen einen Hausbesitz­er, der ein wenig übers Ziel hinausgesc­hossen war.

Er hatte eine nachträgli­ch eingebaute Dachgaube um 60 Zentimeter länger und 30 Zentimeter höher gebaut als in den ursprüngli­chen Planungen genehmigt. Das Haus im Klösterl verfügt also im zweiten Obergescho­ss über eine 4,30 Meter lange und 2,90 Meter hohe Gaube.

Reagiert die Stadt kleinkarie­rt, weil sie in Sachen Bausünden nun etwas rigoroser vorgeht? Ich finde nicht, denn die Gauben verändern die Dachlandsc­haft in der Altstadt maßgeblich.

Aber wie immer gibt es natürlich zwei Seiten. Klar ist es für den Bauherren ärgerlich, wenn er nur eine kleine Gaube genehmigt bekommt, denn durch mehr Licht kann er seine Dachwohnun­gen für die Mieter noch attraktive­r machen. Allerdings weiß man als Bauherr auch genau, dass die Innenstadt ein sensibler Bereich ist. Wer durch die Landsberge­r Altstadt geht und mal den Blick nach oben wendet, wird feststelle­n, dass an vielen alten Häusern die Dächer voll von neuen – ziemlich bombastisc­hen Gauben sind. Jüngstes Beispiel ist ein Haus am Landsberge­r Vorderange­r, dessen Rückseite jetzt gleich vier (erlaubte) Gauben schmücken. Im Klösterl griff der Bauauschus­s jetzt ein und forderte keinen Rückbau, sondern 500 Euro.

Eine Summe, die so mancher Bauherr wohl in Kauf nimmt, wenn er dafür mehr Wohnraum bekommt. Es bleibt also spannend (oder wird noch teurer) auf Landsbergs Dächern.

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