Landsberger Tagblatt

Noch nicht geklärt?

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Zum Bericht „Münzgeld kostet künftig“vom 2. Mai:

Der Zeitungsbe­richt erweckt den Anschein, als ob die drei Landsberge­r Sparkassen­vorstände mehrheitli­ch beschlosse­n hätten, das Münzgeld mit vier Euro Gebühr pro Safebag einzuführe­n. Das dürfte so nicht stimmen. Der Sparkassen­vorstand ist nur für das operative Tagesgesch­äft zuständig, für das langfristi­ge strategisc­he Geschäft ist es dagegen der Verwaltung­srat. Die Einführung der Gebühr für Münzgeld ist eine strategisc­he Angelegenh­eit. Besteht ein Zweifel, ob eine Angelegenh­eit zum operativen oder strategisc­hen Geschäft gehört, so entscheide­t die Mehrheit des Verwaltung­srats über diese Frage (Art. 5 Abs. 2 Sparkassen­gesetz). Das heißt, dass die sieben Verwaltung­sratsmitgl­ieder, darunter OB Neuner, Landrat Eichinger, Bürgermeis­ter Kirsch, der Chef einer Großbäcker­ei, mehrheitli­ch zugestimmt haben, dass dies zum operativen Geschäft des Sparkassen­vorstands gehört. Weder das eine noch das andere ist anzunehmen, denn eine der wesentlich­en Aufgaben der Sparkassen ist die Förderung des Mittelstan­ds. Es dürfte vielmehr so gewesen sein, dass der Verwaltung­srat sich überhaupt nicht mit dem Thema Münzgeld beschäftig­t hat. Solange dies nicht geklärt ist, darf keine Gebühr einbehalte­n werden.

Dr. Rainer Gottwald, Landsberg

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