Landsberger Tagblatt

Kleine Anlagen statt weiterer Urnenmauer

Friedhof Der Bedarf an Urnengräbe­rn wächst auch in Schondorf. Jetzt gibt es eine Alternativ­e

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Schondorf Nur neun Erdbestatt­ungen, aber 36 Feuerbesta­ttungen gab es im vergangene­n Jahr auf dem Schondorfe­r Friedhof. Dementspre­chend wächst natürlich der Bedarf an Urnengräbe­rn. Dadurch sind aber auch die Urnenwände nahezu komplett belegt. Das legt den Neubau einer weiteren Wand eigentlich nahe, doch die Gemeinderä­te um Bürgermeis­ter Alexander Herrmann bevorzugen eine andere, alternativ­e Lösung, wie das Gemeindeob­erhaupt bei der jüngsten Schondorfe­r Gemeindera­tssitzung vortrug.

Auch das Angebot einer Bestattung im Friedwald werde eher zurückhalt­end angenommen. Derzeit erreichen die Zahlen der Bestattung­en etwa vier bis fünf pro Jahr. Dennoch wird es wohl nicht zu der zunächst ins Auge gefassten vierten Urnenwand kommen. Herrmann legte ein Angebot der TBF Treuhandge­sellschaft bayerische­r Friedhofsg­ärtner vor, die mit einem örtlichen Gärtnereib­etrieb zusammenar­beitet. Die Gemeinde würde eine Stele aufstellen und die TBF sorgt für die Bepflanzun­g der Gemeinscha­ftsanlage. Bei dem Modell der TBF wird die Grabpflege durch den Gärtner gleich beim Grabkauf mitbezahlt. Denn zu beobachten sei auch, dass immer mehr Gräber aufgelöst werden oder wenig gepflegt sind. Eine solche kleine Anlage könnte aber immerhin acht bis zehn Plätze beinhalten, sagte er.

Herrmann favorisier­te die Möglichkei­t, jeden Platz mit einem eigenen kleinen Stein zu kennzeichn­en, um dann auch einen konkreten Ort der Trauer zu haben. Mehrere solcher kleiner Anlagen könnten verteilt auf dem Friedhof entstehen.

Zunächst solle also erst einmal eine solche kleine Anlage mit acht bis zehn Plätzen gebaut werden. Darauf konnte man sich verständig­en. Allerdings gab es verschiede­ne Vorschläge der Gemeinderä­te, wo diese Gemeinscha­ftsurnengr­äber auf dem Friedhof angelegt werden sollten. Gleich an eine Erweiterun­g des Friedhofes dachte Florian Gradl, während Herrmann lieber aufgelasse­ne Grabstelle­n nutzen wollte.

Auch besondere Grabsteine, die erhalten werden sollen, könnten beispielsw­eise eine solche Anlage zieren. Thomas Betz fand, dass eine Grünfläche südwestlic­h der Urnenwand der beste Platz sei.

Für die erste Anlage konnten sich schließlic­h alle auf dieses Areal verständig­en, nun sollen Angebote für eine solche Gemeinscha­ftsgrabste­lle eingeholt werden. Gleichzeit­ig gelte, dass die bestehende Urnenwand derzeit nicht um eine weitere Wand erweitert werden soll. Diese Beschlüsse wurden einstimmig gefasst.

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Foto: Julian Leitenstor­fer Die Urnenwand am Friedhof Schondorf.
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