Coaching Schulverpflegung des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums
Seit dem Schuljahr 2009/10 können alle Schulen in Bayern an dem Pro jekt „Coaching Schulverpflegung“des Bayerischen Landwirtschaftsministe riums teilnehmen. Jährlich werden 40 Schulen unterstützt.
● Voraussetzungen: Mitmachen kann jede Schule, die mindestens vier Tage in der Woche ein warmes Mittag
Nicht nur die weichen Sofas locken in die Mensa. Auch die Speisen des neuen Caterers kommen bei den Kindern an. „Im Vergleich zum vorigen Jahr hat sich die Zahl derer, die hier zu Mittag essen, verdoppelt“, sagt Losch, die Verpflegungsbeauftragte der Schule.
Nachdem der neue Caterer die Schulküche übernommen hat, ist das Essen frisch, saisonal und vor allem gesund. Fertiggerichte sind tabu, genauso wie Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker. „Wir gehen nach dem 70 zu 30 Prinzip vor“, erklärt der Inhaber des Schülercafés „Breakx“, Peter Doehner. Das bedeutet: 70 Prozent der Speisen sind essen anbietet. Zudem muss die Schule einen Verpflegungsbeauftragten benennen, der als Ansprechpartner für den Ernährungscoach dient. Des Weiteren ist vorgesehen, ein Essens gremium zu installieren. Das besteht aus einem Vertreter der Schulleitung, den Verpflegungsbeauftragten, den Sachaufwandsträgern, Eltern wie
Vollkornprodukte, frisches Gemüse, Salate und Rohkost. Doch Kinder können auch Muffins und Cookies (30-Prozent-Anteil) kaufen.
Dass Schüler gerne zu Ungesundem wie Pommes oder Schokolade greifen, das bezweifelt Doehner: „Kinder und Jugendliche wollen sich gesund ernähren.“Oftmals fehle ein ansprechendes Angebot. Statt einem Apfel am Stück gibt es täglich frisch geschnittenen Obstsalat. Doehner freut sich: „Der ist als erstes weg“. Statt Schokoriegeln verkauft „Breakx“selbstgemachte Energieriegel. Auch die sind sehr beliebt. „Am Anfang stellten wir noch eine halbe Schüssel von den Riegeln Schülervertretern sowie dem Speisean bieter.
● Ablauf: Es gibt vier Gruppenveran staltungen und Workshops. Der Er nährungscoach kommt bis zu fünf Mal an die Schule. Die Ideen werden aber von der Bildungseinrichtung umgesetzt.
● Ziel: Das Mittagessen soll den Quali tätsstandards der Deutschen Gesell
hin“, sagt der 39-jährige SchulcaféInhaber. „Heute verkaufen wir täglich eine ganze Schale voll.“
Doehner sieht seine Aufgabe nicht nur darin, das Essen zuzubereiten und zu verkaufen. Er will die Kinder zu einer gesünderen Lebensweise erziehen. Die Motivation liegt an seiner persönlichen Vorgeschichte: Früher hatte der Friedberger mit Übergewicht zu kämpfen. „Ich bin auf viele Diäten hereingefallen“, erzählt Doehner. Dann begann er, sich für Sport zu begeistern, kündigte nach 24 Jahren seinen Job als Auslandsmonteur für Dieselmotoren bei der MAN und machte eine Ausbildung zum Personal Trainer. schaft für Ernährung (DGE) entspre chen. Durch die Beratung wird die Verpflegung organisatorisch wie räum lich verbessert. (dp/az)
Mehr Informationen zum Coaching Schulverpflegung unter: http://www.aelf au.bayern.de/erna ehrung/gv/153144/index.ph
Mit dem gesunden Catering-Service hat er sich seinen Traum erfüllt. „Ich will Kindern mitgeben, wie eine ausgewogene Ernährung aussieht“, sagt der 39-Jährige, dessen Bizeps manchen Jugendlichen staunen lässt. Erst kürzlich sei ein Schüler zu ihm gekommen und habe gefragt, ob er den Hamburger ohne Brot haben könne. Der Grund: Der junge Mann wollte keine Kohlenhydrate zu sich nehmen. „Aber die brauchen wir“, sagt Doehner und lacht. „Ich empfahl ihm, mehr Sport zu machen. Dann dürfe er sogar noch mehr essen.“Der Heranwachsende ließ sich überzeugen – und nahm eine Fleisch-Bulette extra.