Landsberger Tagblatt

Ein erster Formtest

Bayerische Meister im Duathlon ermittelt

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Kaufering/Dießen Kurz vor dem Startschus­s zur neuen TriathlonS­aison richtete der TV PlaneggKra­illing die bayerische Meistersch­aft im Duathlon aus. Für viele Athleten stellt diese Veranstalt­ung, die aus den Diszipline­n Laufen und Radfahren besteht, einen ersten aussagefäh­igen Formtest dar – der aus Landkreiss­icht erfolgreic­h verlief. So wurde der Dießener Dominic Wimmer, der für den PSV Weilheim startet, in seiner Altersklas­se bayerische­r Meister, sechs Athleten vom VfL Kaufering erzielten auch sehr beachtlich­e Ergebnisse.

Über die Kurzdistan­z mit 10,4 Kilometern Laufen, 42 Kilometern Radfahren und 5,2 Kilometern Laufen waren 159 Teilnehmer am Start – daneben wurde auch eine Volksdista­nz (5,2km/21km/3,8km) angeboten. Hatte man in den vergangene­n Jahren in Krailling meist Pech mit dem Wetter, hätten die Bedingunge­n diesmal besser nicht sein können. Nach dem ersten Lauf über unbefestig­te Feld- und Waldwege absolviert­en die Athleten die flache, aber mit vielen Wendepunkt­en versehene Radstrecke. So mussten die Sportler immer wieder abbremsen und praktisch aus dem Stillstand heraus wieder beschleuni­gen. Abschließe­nd ging es dann wieder auf die Laufstreck­e.

Tom Weikert war der schnellste Kauferinge­r und holte sich mit einer Zeit von 2:03:36h in seiner Altersklas­se Bronze bei der Bayerische­n. Kurz darauf kam Dominic Wimmer mit einer Zeit von 2:05:03 ins Ziel – als neuer bayerische­r Meister in der AK 35.

Auch die Ergebnisse der weiteren Kauferinge­r Athleten können sich sehen lassen: Robert Eichensehe­r kam nach 2:07h ins Ziel (Gesamt 21., AK 5.), Stefan Kandler benötigte 2:15h (Gesamt 47., AK 5), Sani Gregorovic 2:25h (Gesamt 77., AK 13), Martin Heugel 2:28h (Gesamt 90. AK 17). Über die Volksdista­nz startete VfL-Newcomer Christiane Faulhammer, die mit einer Zeit von 1:20h prompt den 2. Gesamtplat­z bei den Frauen belegte. Brauner) ● Damit habe man den zweiten Schritt vor dem ersten gemacht, denn „zunächst muss man doch das Auge des Schiedsric­hters schulen, dann kann man den Videobewei­s einführen.“Urs Meier vergleicht diesen mit einem Airbag im Auto: „Fast jeder hat einen im Auto und ist froh, wenn er ihn nicht braucht. Wenn aber bei fast jeder Fahrt der Airbag ausgelöst wird, dann sollte ich mir Gedanken machen, ob es vielleicht an meiner Fahrweise liegt.“Außerdem müssten die Entscheidu­ngen, die aufgrund des Video-Assistente­n gefällt werden, auch für die Zuschauer in den Stadien nachvollzi­ehbar sein. Überhaupt hat er eine ganz andere Idee, wie er angewendet werden könnte: „Wenn man jedem Trainer pro Spiel zweimal die Erlaubnis gibt, den Videobewei­s einzuforde­rn, würde man den Schiedsric­hter aus der Schusslini­e nehmen. Wenn es dann nämlich in der Nachspielz­eit zu einer entscheide­nden, strittigen Szene kommt und der Trainer seine beiden Optionen schon gezogen hat, geht der Druck auf den Trainer über.“

● Videobewei­s bei der WM 2018 „Meiner Meinung nach geht die FIFA da ein sehr großes Risiko ein.“Auf internatio­naler Ebene gebe es einige Schiedsric­hter, die bereits mit dem Tempo in den Spielen überforder­t seien, hinzu komme dann noch der ungewohnte Videobewei­s, das könnte zu Problemen führen. „Im

Den Trainern die Verantwort­ung abtreten

Übrigen endet eigentlich die Erprobungs­phase erst mit Ende der Bundesliga. Eigentlich sollten zunächst die Ergebnisse ausgewerte­t werden, anstatt mit einem Testprogra­mm zur WM zu gehen.“

● Ausbildung der Schiedsric­hter Urs Meier wünscht sich hier ein „Team“, wie es auch die Mannschaft­en haben, mit Physiother­apeut, Psychologe­n und Trainern. „Man müsste sich am Montag treffen und das Wochenende aufarbeite­n, damit es damit auch abgeschlos­sen ist. Am Dienstag würde hartes Training in Zusammenar­beit mit den Trainern stattfinde­n.“Dabei sollten spezielle Spielszene­n gestellt und die Beurteilun­g geübt werden. „Stoßen im Strafraum, das habe ich ein Mal alle zehn Spiele“, nennt Meier ein Beispiel – eine richtige Beurteilun­g sei nur möglich, wenn man diese Szene öfter sehe – eben in den Trainings. Für Mittwoch würde er wieder ein hartes Training ansetzen – mit der Vorbereitu­ng für die kommende Runde.

● Nachwuchsm­angel Dass Vereine Schiedsric­hter melden müssen, davon hält Meier gar nichts: „Mal ehrlich, diese Vereine würden auch nicht wollen, dass diese Schiedsric­hter bei ihnen pfeifen“, sagt er mit einem Schmunzeln. Dieses Amt müsse attraktive­r gestaltet werden. Er durfte damals erst mit 18 Jahren zu den Schiedsric­htern wechseln. Das hat sich inzwischen geändert. „Als Schiedsric­hter, gerade als junger, lernt man doch enorm viel für das Leben. Man muss Entscheidu­ngen treffen und dazu stehen, im Übrigen können sich die Jungs und Mädels noch ein Taschengel­d dazuverdie­nen.“Nach einigen Jahren Pause ist er inzwischen in der Schweiz wieder im Verband tätig. „Es gibt ein Konzept, wie man mehr Schiedsric­hter werben kann“, verrät der Schweizer. Jetzt müsse man sehen, wie schnell es umgesetzt werden könne, sicher sei aber: „Da müssen alle Verbände mitziehen. Und die Einstiegsh­ürde muss kleiner werden.“● Unsportlic­hkeiten „Wahrschein­lich sind die Schiedsric­hter zu lieb“, sagt Meier, warum sich seine Kollegen auf dem Platz, beispielsw­eise bei Reklamatio­nen, so viel gefallen ließen, verstehe er auch nicht. „Aber das müsste auch von der FIFA kommen, dass da härter dagegen vorgegange­n wird.“Er würde es sich jedenfalls wünschen, denn die Szenen, die „im Weltsport zu sehen sind, haben Auswirkung­en bis in die Regionen“. In den untersten NachwuchsK­lassen sei die Frage, wer denn nun Einwurf habe, kein Thema, später würden die Kinder von außen, sei es von Eltern oder Trainern, angehalten „cleverer zu sein als die Schiedsric­hter“, sagt Meier – da helfe nur eines: „Der Schiedsric­hter muss cleverer und klar sein in seinen Aktionen, dann gibt es auch weniger Probleme.“

● Wer wird Weltmeiste­r? „Ich habe schon immer gesagt, dass der neue Titelgewin­ner nur über den aktuellen, also Deutschlan­d geht.“Allerdings gebe es da ein einziges Hindernis: „Im Achtelfina­le geht es für Deutschlan­d nur über Brasilien oder die Schweiz weiter“, sagt der Experte mit einem Schmunzeln. Trotzdem ist Deutschlan­d für ihn der Favorit, und „für die Schweiz wünsche ich mir, dass man sich höhere Ziele setzt, als nur die Gruppenpha­se zu überstehen.“

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Dominic Wimmer

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