Landsberger Tagblatt

Firmen zahlten Geld an Trump Anwalt

USA Pharmakonz­ern und Mobilfunkr­iese versprache­n sich Zugang zum Präsidente­n

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Washington Der Schweizer Pharmakonz­ern Novartis und der US-Mobilfunkr­iese AT&T haben unmittelba­r nach Donald Trumps Amtseinfüh­rung Beraterver­träge mit dem persönlich­en Anwalt des Präsidente­n über insgesamt 1,8 Millionen Dollar abgeschlos­sen.

Novartis erklärte, man habe gehofft, von Michael Cohen für 1,2 Millionen Dollar in Bezug auf die Gesundheit­spolitik der neuen Regierung beraten zu werden. AT&T versprach sich „Einsichten“Cohens in die Regierungs­politik. Berichten zufolge beliefen sich die Zahlungen hier auf 600000 Dollar. Der Kontrakt fiel in die Zeit der Übernahmeb­emühungen von Time Warner.

In US-Medien wurde spekuliert, dass Cohen sich von Firmen als Türöffner zu Trump bezahlen ließ. Das Weiße Haus wollte dazu auch auf wiederholt­e Nachfragen keine Stellung nehmen und verwies auf Trumps persönlich­e Anwälte.

Das „Wall Street Journal“schrieb, zwar seien Zahlungen von Unternehme­n an politische Berater in Washington an der Tagesordnu­ng. Cohens Rolle als persönlich­er Anwalt des US-Präsidente­n mache die Lage aber komplizier­ter.

Beide Unternehme­n erklärten, wegen der Zahlungen an Cohen von FBI-Sonderermi­ttler Robert Mueller kontaktier­t worden zu sein. Dieser untersucht unter anderem das finanziell­e Umfeld Trumps.

Die Justiz ermittelt bereits in anderer Sache gegen Cohen. Er hatte auch der Pornodarst­ellerin Stephanie Clifford – die unter dem Künstlerna­men Stormy Daniels bekannt ist – 130000 Dollar gezahlt, damit sie nicht über eine angebliche Affäre mit Trump sprechen würde.

Cliffords Anwalt Michael Avenatti erklärte, Cohen habe in den Monaten nach der Präsidente­nwahl im November 2016 verschiede­ne Zahlungen von Unternehme­n an dieselbe Briefkaste­nfirma erhalten, die auch genutzt wurde, um Clifford zu bezahlen. Unter anderem soll es eine Zahlung des russischen Oligarchen Wiktor Wekselberg von rund einer halben Million Dollar gegeben haben. Recherchen der New York Times bestätigte­n Zahlungen aus dem Umfeld des Oligarchen an die Briefkaste­nfirma Cohens. Heikel sind diese Vorwürfe auch deshalb, weil Wekselberg ebenfalls von Mueller wegen der Zahlungen an Cohen befragt worden sein soll.

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