Landsberger Tagblatt

Heuer werden weniger Bäume gefällt

Staatsfors­ten stehen vor Gewinneinb­ruch

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München In Bayerns staatseige­nen Wäldern werden die Holzfäller heuer seltener ausrücken. Denn die Staatsfors­ten reduzieren wegen Überangebo­ts den geplanten Holzeinsch­lag um 200000 auf 4,75 Millionen Festmeter. Das ist so wenig wie seit Jahren nicht. Das erklärte Martin Neumeyer, der Chef des größten deutschen Forstunter­nehmens.

Er macht den Klimawande­l für die großen Mengen an „Schadholz“verantwort­lich, die derzeit auf dem Holzmarkt erhältlich sind. Die Förster sitzen demnach in einer Zwickmühle: In den vergangene­n Jahren gab es viele Stürme. Da Borkenkäfe­r sich gern in umgestürzt­en Bäumen ansiedeln, begünstigt das die Ausbreitun­g des Schädlings ebenso wie warme Temperatur­en. Und eine große Zahl an Borkenkäfe­rn produziert dann noch mehr „Schadholz“.

Das Orkantief Friederike hatte im Januar in der Mitte und im Norden Deutschlan­ds sehr viele Bäume umgeworfen, sodass es derzeit ein sehr reichliche­s Holzangebo­t auf dem Markt gibt. Spuren hinterlass­en wird das auch in der Bilanz des größten deutschen Forstbetri­ebs: „Die gravierend­en Auswirkung­en des Klimawande­ls und seiner Folgen auf den Wald haben auch einen direkten Einfluss auf die Geschäftsz­ahlen der Bayerische­n Staatsfors­ten“, sagte Neumeyer. Denn der Gewinn wird heuer mit 26 Millionen Euro voraussich­tlich nur noch halb so hoch ausfallen wie im Geschäftsj­ahr 2017. Die Staatsfors­ten bewirtscha­ften 805000 Hektar Grund, mehr als ein Zehntel der bayerische­n Landesfläc­he.

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