Landsberger Tagblatt

Wie der Rechnungsh­of die finanziell­e Situation des Bayerische­n Rundfunks bewertet

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● Der Bayerische Oberste Rechnungs hof (ORH) würdigt in seinem am Dienstag veröffentl­ichten Prüfberich­t den Sparkurs des öffentlich rechtli chen Bayerische­n Rundfunks (BR) – fordert aber weitere Maßnahmen. Dem BR sei es gelungen, bis Ende 2016 seinen ursprüngli­ch geplanten Finanzbeda­rf um 102 Millionen Euro zu verringern. Er müsse aber „seine Strukturen weiter nachhaltig verschlan

zum Trotz. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbeda­rfs der Rundfunkan­stalten (KEF) rechnete schon 2016 vor, dass der Beitrag auf rund 19 Euro steigen müsse, wenn sich an den Strukturen in den Sendern nichts ändere. Auf Druck der Bundesländ­er haben ARD und ZDF daher vor einigen Monaten ein Reformkonz­ept vorgelegt. Die Sparvorsch­läge bezogen sich in erster Linie auf die Bereiche Verwaltung, Technik, Datenverar­beitung und Produktion. Auf diese Weise sollen bis 2028 1,3 Milliarden Euro gespart werden. Doch selbst inklusive der in der laufenden Beitragspe­riode erwirtscha­fteten Überschüss­e sowie vorhandene­r Rückla- ken und Geschäftsp­rozesse bei Pro duktion und Redaktione­n weiter opti mieren“, heißt es. Sowie: Der BR habe seine Finanzlast aus der betriebli chen Altersvers­orgung der Mitarbei ter abgemilder­t – dennoch drohe ihm bis Ende 2020 eine Bilanzlück­e von 400 Millionen Euro.

● Das Grundgehal­t des BR Intendan ten Ulrich Wilhelm stieg von 2012 bis 2016 um 18 Prozent auf 366 656

gen reicht das laut KEF nicht aus, um den Beitrag stabil zu halten. Sie geht nun sogar von einer Erhöhung um 1,70 Euro pro Monat auf 19,20 Euro ab 2021 aus.

Die KEF-Sachverstä­ndigen kritisiert­en unter anderem, dass die Sender nicht bei Programm und Personalko­sten sparen wollten, und kündigten an, die Ausgaben für die Sportberic­hterstattu­ng zu prüfen. Auch die Ministerpr­äsidenten forderten wiederholt stärkere Sparbemühu­ngen. Die Reaktion darauf ließ nicht lange auf sich warten. SWR-Intendant Peter Boudgoust sagte am vergangene­n Donnerstag: „Die Position der Länder ist, dass wir auch Vorschläge zur Reduzierun­gen Euro. Er liegt damit weiter unter dem Jahresgeha­lt des WDR Intendante­n Tom Buhrow, der mit 399 000 Euro hier an der Spitze der ARD steht. Auf Bezüge in Aufsichtsg­remien von Tochterfir­men und Beteiligun­gen des BR verzichtet­e Wilhelm dem Bericht zufolge seit seinem Amtsantrit­t 2011. ● 2016 verfügte der BR über 883,6 Millionen Euro an Beitragsge­ldern. Er hat 5375 Mitarbeite­r. (dpa)

rung von Programm machen.“Das sei aber nicht vereinbar mit „unserem Selbstvers­tändnis“und „dem Verständni­s unseres Auftrages“. Alle Programme seien nachgefrag­t, alle Programme seien beauftragt vom Gesetzgebe­r. Äußerungen vonseiten der KEF lösten innerhalb der Sender und ihrer Gremien Empörung aus. So forderte der Vorsitzend­e des Rundfunkra­ts des Bayerische­n Rundfunks (BR), Lorenz Wolf, in einem Gastbeitra­g für den Fachdienst „epd medien“eine „ehrliche Debatte“. Dass der öffentlich­rechtliche Rundfunk viel zu teuer sei und sorglos mit dem Geld anderer Leute umgehe, sei Stimmungsm­ache. Die Debatte dürfe nicht bei

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