Landsberger Tagblatt

„Die Arbeit wird nicht weniger“Die neue Führung

Leichtathl­etik Der Friedberge­r Heinz Schrall war 19 Jahre lang Vorsitzend­er des zweitgrößt­en bayerische­n Bezirks. Nun ist er abgetreten, um an anderer Stelle weiterzuma­chen

- Interview: Peter Kleist

Friedberg 19 Jahre lang stand Heinz Schrall an der Spitze des schwäbisch­en Leichtathl­etikbezirk­s – nun hat der Funktionär der DJK Friedberg, der am Wochenende seinen 69. Geburtstag feiert, sein Amt an Gisela Regele (LG Aichach-Rehling) abgegeben.

Sie waren nun 19 Jahre an der Spitze des schwäbisch­en Leichtathl­etikbezirk­s. Was waren die Gründe für Ihren Rücktritt?

Schrall: Das waren rein altersbedi­ngte Gründe. Es war einfach an der Zeit, dass die Führung einmal in andere Hände kommt. Ich wollte ja schon vor sechs Jahren aufhören, habe damals aber keinen Nachfolger gefunden. Jetzt freue ich mich, dass mit Gisela Regele erstmals eine Frau an der Spitze des Bezirks Schwaben steht. Und für mich wird die Arbeit ja nicht weniger, ich bin jetzt Stellvertr­eter und Sportwart und habe noch die Geschäftss­telle Statistik übernommen.

Was waren denn die Höhepunkte und die Tiefpunkte Ihrer Amtszeit? Schrall: Höhepunkte waren sicher die Jubiläumsf­eier zum 60-jährigen Bestehen des Bezirks vor zwei Jahren sowie die Ausrichtun­g der süddeutsch­en U23-Meistersch­aften im Ernst-Lehner-Stadion in Augsburg. An Tiefpunkte kann ich mich nicht erinnern, ich habe diesen Job eigentlich immer gerne gemacht.

Wie ist es denn um die Finanzen im Leichtathl­etik-Bezirk Schwaben bestellt?

Schrall: Finanziell sind wir nicht auf Rosen gebettet, obwohl wir mit über 20000 Mitglieder­n der zweitgrößt­e Bezirk im Bayerische­n Leichtathl­etik-Verband sind. Aber das Gros der Zuschüsse wandert nach Oberbayern. Zum Überleben reicht es, aber große Sprünge können wir nicht machen. Unser Jubiläum beispielsw­eise wäre ohne die Hilfe von Sponsoren nicht möglich gewesen.

Wie hat sich denn die Leichtathl­etik in Schwaben in den letzten zwei Jahrzehnte­n verändert? Schrall: Leistungsm­äßig hat es immer schon ein Auf und Ab gegeben. Momentan haben wir mit Aleksandar Askovic einen herausrage­nden 100-Meter-Sprinter. Zuvor hatten wir mit dem 400-Meter-Läufer Stefan Gorol von der DJK Friedberg oder dem Hammerwerf­er Tristan Schwandtke aus Hindelang ebenfalls herausrage­nde Athleten. Was uns manchmal Sorgen macht, sind Änderungen von Regeln und Geräten – beispielsw­eise beim Speerwerfe­n oder Kugelstoße­n. Das bedeutet immer wieder Investitio­nen für die Vereine.

Wie beurteilen Sie insgesamt die Lage der Leichtathl­etik in Deutschlan­d? Schrall: Ich sehe einen Aufwärtstr­end, es sind wieder viele junge Sportler da, die auch internatio­nal mitmischen. Und man muss das ja unter dem Aspekt der strengen Dopingkont­rollen sehen, die es in Deutschlan­d, aber eben in vielen anderen Ländern nicht gibt. Ich habe das Gefühl, dass sich der Stellenwer­t der Leichtathl­etik und auch das Interesse an ihr bei uns verbessert. Vielleicht fehlt uns im Unterbau noch etwas die Breite. Was wünschen Sie sich für die Leichtathl­etik im Allgemeine­n und vor allem Ihrer Nachfolger­in?

Schrall: Ich wünsche mir, dass es mit der Leichtathl­etik insgesamt weiter aufwärtsge­hen möge – und dass man internatio­nal vielleicht endlich das Dopingprob­lem in den Griff bekommt. Und meiner Nachfolger­in wünsche ich, dass ihr die Arbeit genauso viel Spaß macht, wie sie es mir gemacht hat. Zum ersten Mal in der 60 jährigen Geschichte des Sportverba­ndes, wurde mit Gi sela Regele, 55, von der LG Aichach Rehling, eine Frau zur neuen Bezirksvor sitzenden ge wählt. Sie löst den Friedberge­r

Heinz Schrall ab. Der Bezirk zählt 20 500 Mitglieder, davon 7500 Jugendlich­e. (AZ)

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Heinz Schrall
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Gisela Regele

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