Landsberger Tagblatt

Schulz als Spitzenman­n für EU Wahlen?

Vorstoß des Berliner Bürgermeis­ters

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Berlin Bei den Sozialdemo­kraten mehren sich die Stimmen für ein politische­s Comeback von Ex-Parteichef Martin Schulz auf der Europabühn­e. Schulz sei der deutsche Europapoli­tiker schlechthi­n, sagte Berlins Regierende­r Bürgermeis­ter Michael Müller dem Spiegel. „Er steht und brennt für dieses Thema. Das nicht zu nutzen wäre fahrlässig.“Als erstes Vorstandsm­itglied bezog Müller damit offen Stellung für Schulz.

Auch der Chef des konservati­ven Seeheimer Kreises, Johannes Kahrs, unterstütz­t die Spitzenkan­didatur des früheren Präsidente­n des Europaparl­aments, der aber als SPDKanzler­kandidat nach einem furiosen Start letztlich krachend gescheiter­t war. In der Partei hieß es am Sonntag, Ende des Jahres gebe es eine Europadele­giertenkon­ferenz, die einen eigenen deutschen Spitzenkan­didaten küren soll. Zudem soll es wie bei der Europawahl 2014 einen europäisch­en Spitzenkan­didaten geben, der sich um das Amt des EU-Kommission­spräsident­en bewirbt. Hierfür wird aufseiten der europäisch­en Sozialdemo­kraten die EU-Außenbeauf­tragte Federica Mogherini als Favoritin genannt.

Im Jahr 2014 war das noch Schulz, da die Europäisch­e Volksparte­i (EVP), zu der auch die deutsche CDU und CSU gehören, die Wahl gewann, wurde deren Spitzenkan­didat Jean-Claude Juncker aus Luxemburg schließlic­h neuer EU-Kommission­spräsident. Bei der EVP – dem Zusammensc­hluss der Konservati­ven – ist laut Berichten unter anderem Brexit-Chefunterh­ändler Michel Barnier aus Frankreich eine Option für den Spitzenkan­didaten.

Bei der Nominierun­g des deutschen SPD-Spitzenkan­didaten könnte auch Udo Bullmann eine Rolle spielen, er ist EU-Beauftragt­er der SPD und Fraktionsc­hef im Europaparl­ament.

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