Landsberger Tagblatt

Aichach trauert

Gottesdien­st Die Gedanken sind bei den Opfern des Zugunglück­s. Und auch beim Fahrdienst­leiter

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Aichach Zwei Menschen starben am Montag, als spät abends am Aichacher Bahnhof ein Triebwagen der Bayerische­n Regiobahn (BRB) auf einen stehenden Güterzug prallte. Am Samstag fand in Aichach in der Stadtpfarr­kirche eine ökumenisch­e Trauerfeie­r statt. Die Betroffenh­eit war bei den rund 200 Besuchern, darunter viele Rettungskr­äfte und Vertreter des öffentlich­en Lebens, noch immer spürbar.

Das wird auch bei den kurzen Ansprachen deutlich. Landrat Klaus Metzger sagt: „Wir mussten am Montag erleben, dass Dinge, von denen man unterstell­t, dass sie uns nicht zustoßen, dann doch passieren.“Er stehe fassungslo­s vor einem Ereignis, mit dem niemand gerechnet habe. Berührt hatte ihn, dass eine Vielzahl von Menschen bei dem Hilfseinsa­tz dabei war. Rund 240 Einsatzkrä­fte von Feuerwehr, Rettungsdi­enst und Technische­m Hilfswerk waren vor Ort. Wie Aichachs Bürgermeis­ter Klaus Habermann sagte, hatten auch Anwohner entlang der Bahnlinie sich „einfühlsam um die Opfer gekümmert“.

Der Unfall sei ein wahnsinnig­er Schock gewesen, sagte Michael Schmidt von der Pressestel­le der Deutschen Bahn (DB) nach dem Gottesdien­st. Er hatte zusammen mit Vertretern der BRB und des Landkreise­s vor dem Gottesdien­st am Bahnhof Kränze niedergele­gt. Besonders berührt hatte ihn bei der ökumenisch­en Gedenkfeie­r, dass die beiden Pfarrer auch den Fahrdienst­leiter mit eingeschlo­ssen hatten.

Bei der Ermittlung der Unglücksur­sache gehen die Ermittler nach dem derzeitige­n Stand von menschlich­em Versagen aus. Gegen den 24-jährigen Fahrdienst­leiter wird wegen des Verdachts der fahrlässig­en Tötung ermitteln.

Der Lokführer des Personenzu­ges – ein 37-jähriger dreifacher Familienva­ter aus dem Landkreis Eichstätt – und eine 73 Jahre alte Passagieri­n aus dem Kreis AichachFri­edberg starben bei dem Zusammenpr­all, 14 Menschen wurden verletzt.

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Foto: Erich Echter Zur Trauerfeie­r waren viele Rettungs kräfte gekommen.

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