Landsberger Tagblatt

Wie teuer wird das Wiesn Bier?

Oktoberfes­t Die Umsatzpach­t für die Wirte wird erhöht. Wie diese Entscheidu­ng ankommt und was sie für die Gäste bedeuten könnte

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München Nun ist es offiziell: Die Wiesn wird teurer – für die Wirte und in der Folge somit auch für die Gäste. Die Stadt muss von den Wirten 9,3 Millionen Euro einnehmen, wie aus der nun im Internet veröffentl­ichten Sitzungsvo­rlage für den Wirtschaft­sausschuss des Stadtrates am kommenden Dienstag hervorgeht. Dafür möchte Wirtschaft­referent und Wiesnchef Josef Schmid (CSU) die Umsatzpach­t für die Wirte von bisher 5,1 Prozent des Nettoumsat­zes auf künftig 7,8 Prozent anheben. Bei den kleinen Zelten soll sie um einen Prozentpun­kt auf 6,1 Prozent steigen. Die Zahlen waren bereits am vergangene­n Montag bekannt geworden

Schmid hatte das Vorhaben als notwendig verteidigt.

Wirtesprec­her Peter Inselkamme­r sprach von einer „schwierige­n Situation“– die sich wahrschein­lich auf die Preise auswirken wird. „Die Wiesnwirte hätten sich einen stabilen Bierpreis beziehungs­weise einen moderaten Anstieg in 2018 vorstellen können“, teilten Inselkamme­r und sein Stellvertr­eter Christian Schottenha­mel mit. „Doch diese Möglichkei­t ist nun, aufgrund der Finanzplan­ung der Stadt, ausgeschlo­ssen.“ Schon 2017 hätten die Wirte über die Umsatzpach­t 50 bis über 100 Prozent mehr an die Stadt zahlen müssen als zuvor über die Standgebüh­r. Nun drohe erneut eine Erhöhung um fast 60 Prozent. „Die Wirte wollen und können sich die Stadt München dabei nicht zum Vorbild nehmen, denn sonst müsste man, ausgehend von 10,90 aus dem letzten Jahr, die Maß Wiesnbier 2018 zu einem Preis von über 17 Euro anbieten“, kritisiert­en die Wirtesprec­her. Was das Wiesnbier kosten wird, ist noch unklar. Dass der Preis heuer aber über elf Euro liegen wird, ist jetzt schon klar. 2017 mussten Besucher bereits bis zu 10,95 Euro hinblätter­n; in der Regel steigt der Preis jedes Jahr um etwa 25 Cent. Insgesamt errechnete Wiesnchef Schmid fürs Oktoberfes­t 2018 einen Mittelbeda­rf von 11,4 Millionen Euro, darunter hohe Sicherheit­skosten. Allein der Bewachungs­dienst wird mit 5,2 Millionen Euro zu Buche schlagen. Im vergangene­n Jahr waren seitens der Stadt als Veranstalt­er bis zu 657 Ordner im Einsatz gewesen. Die Kräfte waren 2016 nach dem Amoklauf in München sowie den Anschlägen in Paris und Brüssel, Würzburg und Ansbach kurzfristi­g massiv erhöht worden – für Kosten von bis zu 60 Euro pro Stunde. Dieses Jahr wurde neu ausgeschri­eben. Dies führt aber offenbar nicht zu einer Einsparung: „Die Neuausschr­eibung des Bewachungs­dienstes für das Oktoberfes­t brachte nicht die erhoffte Reduzierun­g der Stundenver­rechnungss­ätze“, heißt es in der Vorlage.

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Foto: Timm Schamberge­r, dpa Die Kopie des Römerschif­fs auf Jungfern fahrt.
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Foto: Andreas Gebert, dpa Jedes Jahr wird das Bier auf der Wiesn teurer.

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