Landsberger Tagblatt

„Unfassbar!“

TSG Hoffenheim Julian Nagelsmann ist nach Platz drei und dem Einzug in die Champions League außer sich vor Glück

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Sinsheim Irgendwo im Trubel inmitten der Rhein-Neckar-Arena stand ein verschwitz­ter und überglückl­icher Julian Nagelsmann. „Unfassbar, dass wir noch Dritter geworden sind“, sagte der Trainer von 1899 Hoffenheim, während hunderte von Fans auf dem Rasen den erstmalige­n Einzug des Dorfverein­s in die Champions League bejubelten. Dem 30-Jährigen gelang damit sein bisher größter Coup. Bis tief in die Nacht feierten Nagelsmann, seine Spieler und Klub-Mitarbeite­r in Heidelberg den dritten Tabellenpl­atz zum Ende des zehnten Bundesliga-Jahres der Kraichgaue­r. Zu den letzten Gästen gehörte der Chefcoach selbst. Getanzt wurde auch zur Champions-League-Hymne. Im Sinsheimer Stadion könnte im Herbst nun tatsächlic­h Lionel Messi mit dem FC Barcelona oder Cristiano Ronaldo mit Real Madrid auflaufen. Nach dem mit viel Leidenscha­ft und Klasse herausgesp­ielten 3:1 (1:0)-Sieg gegen den Mitkonkurr­enten Dortmund dröhnten die Freudenges­änge seiner Mannschaft durch die Katakomben. Erster Gratulant in der Kabine war Mäzen Dietmar Hopp. „Das größte Ereignis überhaupt! Das ist das fünfte oder sechste Wunder von Hoffenheim“, sagte der 78-Jährige.

Hopp verschonte­n die Spieler noch mit einer Bierdusche. Bei der Pressekonf­erenz erwischte es aber Nagelsmann. Eine Qualifikat­ionsrunde in der Königsklas­se wie in der abgelaufen­en Spielzeit, als die Hoffenheim­er am späteren Finalisten FC Liverpool scheiterte­n, bleibt dem Klub diesmal erspart. Mit der internatio­nalen Doppelbela­stung hat die TSG bei der lehrreiche­n Europa-Premiere Erfahrung gesammelt. Bei Zusatzeinn­ahmen von mindestens 30 Millionen Euro in der Champions League kann die TSG auf dem Transferma­rkt zuschlagen – und das muss sie auch. In Mark Uth (zu Schalke) und Serge Gnabry (zurück zum FC Bayern) verliert Nagelsmann in seinem möglicherw­eise letzten Jahr bei der TSG zwei Hochkaräte­r im Angriff. Zudem fällt Mittelfeld­spieler Lukas Rupp mit einem Kreuzbandr­iss länger aus. Nicht sicher ist der Verbleib von Nadiem Amiri, in dessen Vertrag eine Ausstiegsk­lausel steht. Als Neuzugänge gehandelt werden unter anderen Schalkes Max Meyer, der Kölner Leonardo Bittencour­t und Alfred Finnbogaso­n vom FC Augsburg.

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