Landsberger Tagblatt

Russische Warnung an Seppelt

Einreiseve­rbot für Journalist­en löst Empörung aus

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Berlin/Moskau Aus Russland kommt eine Warnung, in Deutschlan­d wird die Verweigeru­ng des WM-Visums für den ARD-Dopingexpe­rten Hajo Seppelt massiv kritisiert. Politik und Sportverbä­nde sehen nun den Fußball-Weltverban­d am Zug. „Die Fifa hat betont, welch hohen Stellenwer­t die Pressefrei­heit für sie hat. Ich habe volles Vertrauen, dass die Fifa jetzt ihren Einfluss geltend macht, damit Herr Seppelt ungehinder­t aus Russland berichten kann“, sagte Reinhard Grindel, der Chef des Deutschen Fußball-Bundes.

Auch die Vorsitzend­e des Sportaussc­husses im Bundestag, Dagmar Freitag, nahm die Fifa in die Pflicht. „Ich bin gespannt, wie Herr Infantino jetzt darauf reagiert“, sagte die SPD-Politikeri­n. „Seppelt muss unbedingt ein russisches Visum bekommen, er sollte unsere Weltmeiste­rschaft besuchen“, sagte der Chef des russischen Journalist­enverbande­s, Wladimir Solowjow. „Allerdings sollte man ihn unbedingt unter Schutz stellen, damit er nicht zufällig von einem Kenner seines „journalist­ischen Talents“verprügelt wird“, sagte er. Der Verbandsch­ef kritisiert­e Seppelt scharf und bezeichnet­e ihn als Propagandi­sten. Der 55 Jahre alte Seppelt ist für seine Arbeit mit mehreren Preisen ausgezeich­net worden. Für seine Sportsendu­ngen „Geheimsach­e Doping. Im Schattenre­ich der Leichtathl­etik“und „Wie Russland seine Sieger macht“(beide ARD) war ihm sogar der Deutsche Fernsehpre­is zuerkannt worden.

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Hajo Seppelt

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