Landsberger Tagblatt

Bauen ist nicht immer einfach

Lechturnha­lle Aufträge wurden vergeben. Kein Angebot für den Aufzug

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Landsberg Bauen ist nicht immer einfach, das merkte der Landkreis auch bei den Bauvergabe­n für die sanierungs­bedürftige Lechturnha­lle. Denn, so Christian Kusch vom Hochbauamt, es gab für die zahlreiche­n Aufträge nicht gerade viele Angebote. „Trotzdem bleiben wir im Kostenrahm­en, sogar ein wenig darunter“, informiert­e Kusch die Kreisräte im Ausschuss.

Die alte Sportturnh­alle am IKG wird modernisie­rt, im Dachgescho­ss soll ein Saal für Konzerte, Vorträge und Events entstehen. Ein Gewerk konnte allerdings nicht vergeben werden. Es gab keine Angebote für den zum Saal führenden benötigten Aufzug. Deshalb werde diese Position noch mal ausgeschri­eben. Insgesamt wurden für Abbruch- und Baumeister­arbeiten, Gerüst-, Zimmerer-, Spengler-, Dachdecker-, Elektro-, Sanitär- und Heizungsar­beiten Aufträge im Wert von 2,1 Millionen Euro vergeben.

Und, so Kusch, man wisse nicht genau, wie die Bausubstan­z aussehe. „Wir bauen ja nicht neu, da kann es schon mal die eine oder andere Überraschu­ng geben.“Überrascht und verärgert zeigte sich Albert Thurner (SPD) davon, dass die Stadt Landsberg rund 165 000 Euro an Stellplatz­ablöse vom Landkreis verlange. „Das ist kein freundlich­er Akt.“Der Landsberge­r Oberbürger­meister Mathias Neuner (CSU) antwortete prompt: „Wir haben eine Satzung, daran muss sich jeder halten, auch der Landkreis. Satzung ist Satzung.“Die Stadt verlangt 5000 Euro pro Stellplatz. Die Bausubstan­z der Lechturnha­lle soll weitestgeh­end erhalten bleiben. Nur werde alles moderner und sicherer. Der denkmalges­chützte Teil des Gebäudes stammt aus dem Jahr 1860 und war ein kleines Exerzierha­us der Jägerkaser­ne. Danach, Anfang des 20. Jahrhunder­ts, wurde es als Turnhalle umgebaut und nach einem Brand 1947 wieder aufgebaut.

Seitdem wurde das Gebäude als Sportstätt­e der Schule – zunächst durch die ehemalige Oberrealsc­hule, dann durch das IKG – genutzt. 2005 kam ein weiterer Hallenteil im Westen dazu, der über einen Anbau an den Altbau erreichbar ist. 2015 und 2016 waren in der Lechturnha­lle Flüchtling­e untergebra­cht.

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