Die Rückkehr der Janelle Monáe
Sie war eine Hoffnung des Jahres auf eine musikalisch mutige und politisch engagierte Pop-Göttinnen-Erscheinung. Denn mit Janelle Monáe kehrt eine US-Soul-Sängerin zur Musik zurück, die seit ihrem Debüt vor zehn Jahren zu einer immer größeren Zukunftshoffnung heranwuchs. Seit 2013 aber trat sie bloß noch als Aktivistin und in Filmen wie „Hidden Figures“und „Moonlight“auf. Jetzt aber: „Dirty Computer“! Tatsächlich sind die Texte klug und kritisch. Es geht um menschliche Verluste durch Digitalisierung, Rassismus und Sexismus, durch alle hochästhetische Inszenierung wirkt die gereckte, schwarze, feministische Emanzipationsfaust. Das macht Songs wie „Django Jane“und „Make Me Feel“stark. Bloß: Musikalisch ist alles ganz schön durchschnittlich, changierend zwischen Neo-Soul und Rap. Keine Erscheinung, schade. ★★★✩✩
(Atlantic/Warner)