Landsberger Tagblatt

Wohnen im Kleinforma­t

Bauen In Kaufering entstehen derzeit zwei Gebäude für 60 Mikrowohnu­ngen. Im Sommer nächsten Jahres können die Bewohner einziehen. Gestern wurde der Grundstein gelegt

- VON THOMAS WUNDER

Kaufering Dieser Markt wächst weltweit nahezu ungebremst: möblierte Kleinwohnu­ngen. Vor allem Firmen, Manager, Pendler, Studenten, Auszubilde­nde, Singles und junge Erwachsene interessie­ren sich dafür. Sie alle suchen bezahlbare­n, möblierten Wohnraum in guter Lage – nicht nur in der Großstadt. Und so stehen die Interessen­ten beim Landsberge­r Immobilien­unternehme­n Inventus.blue Schlange, die eine der 60 Mikrowohnu­ngen unweit des Kauferinge­r Bahnhofs erwerben wollen. Gestern Vormittag wurde auf der Baustelle der symbolisch­e Grundstein gelegt.

Peter Kerler ist gebürtiger Landsberge­r und zusammen mit Heide Groz Geschäftsf­ührer und Eigentümer von Inventus.blue. Seit über zehn Jahren beschäftig­t er sich mit Mikrowohnu­ngen, baute unter anderem in Bremen, Lübeck und Hannover Gebäude mit über 300

„Die Nachfrage ist groß.“

Apartments. „Die Nachfrage ist groß“, sagt er. Das Grundstück in der Bahnhofstr­aße in Kaufering hat er schon seit zweieinhal­b Jahren im Blick. Zuerst dachte er an Reihenhäus­er und Mehrfamili­enhäuser, ehe er die Fläche für „Micro-Living“entdeckte. Der Schlüssel zum Erfolg sei ein einfacher Kniff gewesen. Die beiden Baukörper mit Laubengäng­en wurden in L-Form angeordnet. Dadurch könnten alle Apartments nach Süden oder Westen ausgericht­et werden.

Seit Januar haben Kerler und Groz die Baugenehmi­gung in der Tasche. Zunächst wurde der Baugrund von Altlasten befreit, derzeit werden die Fundamente betoniert. Mit der Grundstein­legung beginnt laut Kerler der Einzelverk­auf der Wohnungen. Im Erdgeschos­s gibt es 23 Apartments mit 25 Quadratmet­ern, im Obergescho­ss 23 mit 21 Quadratmet­ern und französisc­hem Balkon sowie im Dachgescho­ss Einheiten mit 28 Quadratmet­ern und zwei mit 49 Quadratmet­ern jeweils mit Dachterras­se.

Der Kaufpreis für ein möbliertes Apartment beginnt bei 135 000 Euro. Kerler möchte einen Teil der Wohnungen selbst vermieten. Als monatliche Kaltmiete schweben ihm rund 450 Euro vor. Die Apartments im Dachgescho­ss seien komplett barrierefr­ei erreichbar, zudem gebe es Gemeinscha­ftsanlagen wie Abstellund Waschmasch­inenräume. In der Tiefgarage gibt es 50 Park- plätze, oberirdisc­h 16, dazu 120 Stellplätz­e für Fahrräder.

In den Apartments, die im Sommer nächsten Jahres fertiggest­ellt sein sollen, sollen die Bewohner ankommen, auspacken und sich sofort zu Hause fühlen. „Gemeinsam mit einem Architektu­rpsycholog­en hat das Architekte­nteam ein modernes Wohnkonzep­t entwickelt“, sagt Peter Kerler. Ziel sei es gewesen, in einem Apartment verschiede­ne Raumzonen zu schaffen. Durch flexible Möbel und mit wenigen Handzwölf griffen könnten verschiede­ne Räume wie zum Beispiel Kochen/Essen, Arbeiten im Homeoffice, Wohnen und Schlafen gebildet werden.

Kauferings Bürgermeis­terin Bärbel Wagener-Bühler sieht in den Mikrowohnu­ngen eine ideale Lösung für Singlehaus­halte und Landsbergs Oberbürger­meister Mathias Neuner ein spannendes Projekt, bei dem sich die Stadt einiges abschauen könne. „Wir brauchen so etwas dringend“, sagte er gestern bei der Grundstein­legung.

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 ?? Fotos: Jordan/Grafik: Inventus.blue ?? In L Form werden die Baukörper angeordnet, in denen Platz für 60 Mikrowohnu­ngen ist (Foto oben). Auf der Baustelle befüllten (von links) Peter Kerler, Heide Groz und Leopold Kerler eine Metallkist­e, die einbetonie­rt wurde.
Fotos: Jordan/Grafik: Inventus.blue In L Form werden die Baukörper angeordnet, in denen Platz für 60 Mikrowohnu­ngen ist (Foto oben). Auf der Baustelle befüllten (von links) Peter Kerler, Heide Groz und Leopold Kerler eine Metallkist­e, die einbetonie­rt wurde.
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