Landsberger Tagblatt

Anschlag in Frankreich verhindert

Polizei nimmt Ägypter fest

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Paris Mit der Festnahme eines Ägypters hat Frankreich nach Regierungs­angaben Pläne für einen Anschlag durchkreuz­t. Die Justiz ermittelt wegen Terrorverd­achts gegen einen Ägypter, bei dem Anleitunge­n zur Herstellun­g von Sprengstof­f und Gift gefunden wurden. Gegen ihn sei ein Verfahren wegen terroristi­scher Vereinigun­g eingeleite­t worden, hieß es am Freitag aus Justizkrei­sen.

Innenminis­ter Gérard Collomb sagte, dass ein Anschlag mit Sprengstof­f oder mit dem Gift Rizin vorbereite­t worden sei. Eine mutmaßlich islamistis­che Messeratta­cke in Paris hatte am vergangene­n Wochenende die Debatte über die Sicherheit­spolitik neu angeheizt. Rechtspopu­listen forderten ein schärferes Vorgehen gegen mutmaßlich­e Gefährder. Die Polizei hatte den in Paris lebenden Verdächtig­en bereits am Freitag vor einer Woche in Gewahrsam genommen, also vor dem Anschlag in Paris. Anfangs hatten die Ermittler noch einen zweiten Mann festgenomm­en, den sie aber inzwischen nicht mehr verdächtig­en.

Anders als zunächst von Collomb dargestell­t, handelt es sich nach Angaben

Die Spur führte in die sozialen Netzwerke

aus Justizkrei­sen nicht um den Bruder des Verdächtig­en. Der Ägypter kam in Untersuchu­ngshaft. Aus Ermittlerk­reisen hieß es, dass auf dem Handy des jungen Mannes Anleitunge­n zur Herstellun­g von Sprengstof­f und Gift gefunden worden seien. Zudem sei in seiner Wohnung Schwarzpul­ver entdeckt worden – die Zeitung Le Parisien berichtete, dies sei aus einem Böller-Block herausgeho­lt worden. Nach Angaben von Minister Collomb waren die Ermittler dem Mann über die sozialen Netzwerke auf die Spur gekommen. Frankreich war in den vergangene­n Jahren mehrfach Ziel islamistis­cher Terroransc­hläge, bei denen seit Anfang 2015 mehr als 240 Menschen ermordet wurden. Premiermin­ister Édouard Philippe hatte Ende März gesagt, seit Januar 2015 seien 51 Vorhaben gestoppt worden. Am vergangene­n Samstag hatte ein 20-Jähriger in Paris einen Menschen erstochen und fünf weitere verletzt, bevor die Polizei ihn erschoss.

Die Eltern des aus Tschetsche­nien stammenden Angreifers erkannten ihren Sohn nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft später in einem Video, in dem er IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi die Treue geschworen hatte.

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Foto: Kirill Kudryawzew, afp Auge in Auge: Nach etwas mehr als einem Jahr haben sich Bundeskanz­lerin Angela Merkel und der russische Präsident Wladimir Putin wieder zum politische­n Dialog getrof fen. Dabei wurden nicht nur Freundlich­keiten ausgetausc­ht.

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