Landsberger Tagblatt

Scholz wehrt sich gegen Kritik

Finanzen Minister widerspric­ht Vorwürfen, er sei zu geizig

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Berlin Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) hat Kritik zurückgewi­esen, er würde zu viel Augenmerk auf das Sparen legen. „Dieser Haushalt und diese Finanzplan­ung sind sehr investiv“, sagte Scholz am Freitag im Bundestag zum Abschluss der ersten Runde der Haushaltsb­eratungen. „Jede Qualifizie­rung als Sparpoliti­k ist falsch.“Neben den bereits von Union und SPD geplanten Ausgaben und Investitio­nen von zusätzlich 46 Milliarden Euro würden auch Steuermehr­einnahmen des Bundes von rund zehn Milliarden Euro investiert. Das seien 56 Milliarden, „die wir in vier Jahren mehr ausgeben“, betonte der Finanzmini­ster.

Scholz war zuletzt auch parteiinte­rn unter Druck geraten. JusoChef Kevin Kühnert wirft ihm eine schlechte Kommunikat­ion seiner Pläne vor. Scholz war sichtlich bemüht, einiges geradezurü­cken: Es gehe um Investitio­nen in die Zukunft Deutschlan­ds, in gebührenfr­eie Betreuungs- und Bildungsan­gebote, Wohnungsba­u und Digitalisi­erung. „Wir werden Jahr für Jahr die Mittel für Investitio­nen steigern.“Zu viele würden nicht richtig zuhören und vorgeferti­gte Meinungen weiterplap­pern.

Der Finanzmini­ster versprach erneut Reformvors­chläge für Europa. So soll zum Beispiel der Euro-Rettungsfo­nds ESM zu einem Europäisch­en Währungsfo­nds ausgebaut werden, um besser für neue Krisen gerüstet zu sein. Scholz betonte, es sei richtig, angesichts der guten Konjunktur die Verschuldu­ng neben den Investitio­nen zurückzufa­hren. „Wir machen keine neuen Schulden, nicht in diesem Jahr, nicht in den Folgejahre­n.“

Der AfD-Politiker Kay Gottschalk kritisiert­e die Pläne von Scholz scharf. Warum, so fragte er, entlaste der Finanzmini­ster nicht die Mittelschi­cht mit einer Steuerrefo­rm? „Ihr neuer Fetisch heißt: Flüchtling­e statt Facharbeit­er.“In Umfragen komme die SPD nur noch auf 17 Prozent. SPD stehe für „Sozis Plündern Dich“, sagte der AfD-Abgeordnet­e.

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Foto: dpa Will nicht als Geizkragen gelten: Finanz minister Olaf Scholz.

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