Der Uttinger Christkindlmarkt ist gerettet
Konzept Jill Weidinger-Albrecht ist die neue Betreiberin. Der Standort soll künftig bei der Alten Villa sein
Utting Jill Weidinger-Albrecht ist die neue Betreiberin des Uttinger Christkindlmarktes. Am Donnerstag hat sie ihr Konzept dem Gemeinderat in der nichtöffentlichen Sitzung vorgestellt – und den Zuschlag bekommen. Wie berichtet, fand sich bislang kein Bewerber, die Gemeinde selbst führt den Markt nicht durch oder beauftragt Dritte damit.
Dass nun der Markt mit 30-jähriger Tradition weitergeführt wird, lässt sicher nicht nur dem Gemeinderat, sondern auch vielen Uttinger Bürgern einen Stein vom Herzen fallen. Das Landsberger Tagblatt sprach mit der neuen Marktleiterin, die in Utting keine Unbekannte ist.
Jill Weidinger-Albrecht kam vor zehn Jahren von München nach Utting, hat sich in Kindergarten und Schule engagiert und ist im Vorstand der GAL Utting. Häufig ist sie bei Gemeinderatssitzungen anwesend und hat in einer solchen auch den Appell von Bürgermeister Josef Lutzenberger (GAL) vernommen: „Wenn sich niemand findet, dann wird es heuer keinen Christkindlmarkt geben!“„Da habe ich mich spontan dazu entschlossen, den Markt zu übernehmen“, so Weidinger-Albrecht.
Bei aller Spontanität: Jetzt freue sie sich über ihre positive Entscheidung: „Ich mache es gern, und ich habe viel Ermutigung erfahren.“Den Christkindlmarkt sieht sie als wichtigen Treffpunkt in Utting, wenn das Strandbad geschlossen ist. Denn, so ihre Schilderung, in Utting muss man sich nicht verabreden. Man trifft sich sowieso, meist im Strandbad. Aber nur zwischen März und Oktober.
Dann, nach Schließung des Strandbades und durch die kalte Witterung, zieht sich jeder in sein Haus zurück – bis zum Christkindlmarkt. Da zieht es die Uttinger wieder hinaus in die Kälte, zu glitzernden Buden, zu Kunsthandwerk, Punsch und Bratwurst.
Dass es auch heuer so bleibt, dafür will Jill Weidinger-Albrecht sorgen. Zwar habe sie noch keine Markterfahrung, aber „durch meine bauleitende Funktion als Architektin bin ich ziemlich erfahren in Organisation und Projektplanung.“Zudem könne sie sich, wie sie weiter ausführte, auf ihren Freundeskreis verlassen, und auch die vorherige Marktbetreiberin Daniela Herzog zeige sich kooperativ.
Weidinger-Albrecht hat bereits neue Ideen für den Christkindlmarkt entwickelt. So will sie ihn künftig heimeliger haben, inmitten von hohen Bäumen. Als ideal dafür sieht sie den Biergarten der Alten Villa in Utting. „Da kann man die bestehende Infrastruktur in Form der Buden und sanitären Anlagen nutzen, und auch Pächter Bernd Pickl ist für den Vorschlag offen“, so Weidinger-Albrecht. Wie Bürgermeister Lutzenberger sagte, hat auch die Gemeinde keine Einwände.
Jedoch muss der neue Platz zuerst zahlreiche Prüfungen bestehen, zum Beispiel bei den Zufahrten für Feuerwehr und Notarzt und den Brandschutz betreffend. Ihr „Ja“muss auch die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung geben.
Mit Blick auf den Dießener Markt mit Schmiede und offenem Feuer sagte Jill Weidinger-Albrecht: „Jeder Markt sollte ein Erkennungsmerkmal haben. Vielleicht schaffen wir das in Utting.“
Es war eine ganz spontane Entscheidung