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Verkehr Vor der Kletterei sollen zwei weitere Ladesäulen für Elektroautos errichtet werden
Kaufering Ende April reiste Markus Wasserle zu einer Bildungsreise ins Silicon Valley nach Kalifornien. Besonders fasziniert haben ihn die vielen selbstfahrenden Fahrzeuge, die er dort gesehen hat. In Deutschland noch undenkbar. Der Unternehmer aus Kaufering selbst setzt zumindest beim Antrieb auf modernste Technik. Seit drei Monaten ist er Besitzer eines Elektroautos. Aufladen kann er es direkt vor seinem Firmensitz in der Viktor-Frankl-Straße. Drei Ladesäulen gibt es dort, jetzt sollen weitere dazukommen.
Von den drei Ladesäulen, die auf dem gemeinsamen Parkplatz von Kletterei und Gebäudereinigung Wasserle stehen, sind zwei für Elektrofahrzeuge des Herstellers Tesla vorgesehen. Die dritte kann von allen Elektroautos genutzt werden, sagt Markus Wasserle. Der Bedarf sei groß. Vor allem Besucher der Kletterei und Teslafahrer, die die Ladestation in ihrem Navigationsgerät finden, würden sie nutzen. „Wenn die Ladesäule am Rasthof Lechwiesen ausfällt, merken wird das“, sagt der Unternehmer. Schließlich sei die Ladesäulen-Infrastruktur noch schwach.
In Kaufering wird das Stromtankstellen-Netz noch ausgebaut. Die Stadtwerke, die den Strom für Kletterei und Gebäudereinigung liefern, wollen auf dem Parkplatz zwei weitere Ladesäulen aufstellen. Eine für Fahrzeuge aller Hersteller, eine weitere für ein Carsharing-Projekt des Autohauses Schaller. „Wir bezahlen den Strom“, sagt Markus Wasserle. Wer möchte, kann schon jetzt kostenlos von 6 bis 22 Uhr sein Elektrofahrzeug aufladen. Im Juni sollen die beiden neuen Ladesäulen errichtet werden. Für das Carsharing werden 1,90 Euro pro Stunde verlangt. Auch für dieses Projekt übernimmt Wasserle die Stromkosten und sowie die Verwaltung.
Der Kauferinger Unternehmer kann sich durchaus vorstellen, das Angebot noch auszuweiten. Bis zu zwölf Ladesäulen seien möglich. Der Strom dafür könnte aus Fotovoltaikanlagen kommen, die auf dem Dach des Gebäudes oder auf einer noch zu bauenden Überdachung des Parkplatzes installiert werden könnten. Markus Wasserle ist nicht nur seit seinem Besuch im Silicon Valley davon überzeugt, dass Elektroautos die Zukunft gehört.
Die neuen Ladesäulen waren auch ein Thema in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats, in der Bürgermeisterin Bärbel Wagener-Bühler über die Pläne informierte. Sie regte an, ein Mobilitätskonzept für die Marktgemeinde zu erstellen. Dies könne eventuell in einer Arbeitsgruppe geschehen, der Vertreter der heimischen Wirtschaft, der Verwaltung und des Gemeinderats angehören könnten.